Georgien

Georgien ist so groß wie Bayern – nur etwas mehr in die Länge gezogen und hat sieben Klimazonen (kontinental, mediterran, Halbwüste, subtropisch, alpin, hochalpin und Gletscher).

Georgien ist ein Land voller Schönheit, aber auch Widersprüche. Einheimische und Touristen sehen Georgien als Paradies, aber vergleicht man es mit Europa ist es ein armes Land.

Georgien kämpft noch immer mit den Folgen bzw. dem Zerfall der Sowjetherrschaft.

Georgien ist reich an Geschichte, an Erzählungen und Legenden, an Tradition und Kultur.

Georgien ist grün wie ein Smaragd, rot wie ein Rubin, blau wie der reine Himmel, weiß wie der Schnee und ocker wie der Sand.

Tbilisi – Teil 1, September 2022

Wir kommen in Tbilisi am Platz der Freiheit an: verkehrsreich, laut, die Georgier lieben ihr Auto und zeigen das auch dementsprechend. Polizisten regeln den Verkehr, obwohl die Ampeln funktionieren – das – so erzählt mir Ines – tun sie oft, nur warum – das wissen wir bis heute nicht.

Ines wohnt am Rand der Altstadt von Tbilisi in Sololaki. Wie die meisten von euch wissen, bin ich eine „gstandene“ Grazerin und bin unseren Standard von Straßen, Wohnungen, Stromleitungen usw. gewohnt. Als ich die kleine Einzimmerwohnung von Ines betrete – bis jetzt habe ich nur via Skype eine Ahnung von dieser – denke ich mir schon „…..“ – nein, eigentlich denke ich mir nichts, sondern überlege doch kurz in ein Hotel zu ziehen. Das Zimmer ist groß, sicher vier Meter hohe Wände, die Küche ist in einer Art schmalen Vorbau untergebracht – der Blick in den Innenhof ist wunderbar. Die Gas-, Strom- und Wasserleitungen liegen teilweise abenteuerlich an und über den Wänden. Wasserkanister stehen immer als Reserve bereit, denn das Gas, Strom und Wasser ausfallen, das ist normal.

Heute weiß ich, dass es die Einfachheit ist, die für mich nach drei, vier Tagen zur Gewohnheit wird und etwas Besonderes in mir auslöst – nämlich eine Gelassenheit, die ich so bis jetzt nicht von mir kenne.

Kachetien bis nach Udabno, September 2022

Das Besondere an diesem Urlaub ist, dass ich den Alltag in dieser Stadt – in diesem Land – miterleben und auch mitgestalten darf. Ines reiste bereits 2021 durch dieses Land und ist von der Schönheit nach wie vor begeistert. Mit mir ist es allerdings ein anderes – ein bisschen komfortableres – Reisen, weil ich dem Zelt, dem Schlafsack und der ISO-Matte keine Chance gebe.

Wir reisen nach bzw. durch Kachetien. „Kacheti“ liegt im Herzen von Georgien und ist das  Zentrum der jahrtausende alten georgischen Weinkultur. Wein ist für die Kachetier – und für alle übrigen Georgier – Lebenssinn und Lebenselixier. Jede Herberge, jedes Gästehaus, jede Familie hat ihren eigenen Hauswein. Die Weine in Kachetien werden überwiegend auch noch heute in den Qwewris (Tongefäße), die in den Boden eingelassen sind, gekeltert.

Wir fahren mit einem Mietauto, dass Ines dank ihrer Kontakte zu sehr günstigen Bedingungen bekommt. Ich bewundere Ines sehr, denn Autofahren in Georgien ist eine Herausforderung. Georgier lieben ihr Auto, aber Georgier – und Georgierinnen – sind temperamentvoll und nicht geduldig.

Ich sehe meinen ersten Granatapfelbaum – wunderschön, wie ein Christbaum mit Laubblättern und roten Kugeln. Wir besuchen Burgen, Klöster, Kirchen (es gibt davon rund 1500 in „Kacheti“) und genießen die Natur. Die traditionellen „Weinfässer“ aus Ton begleiten uns – und es ist richtig heiß und es wird noch heißer, weil wir weiter nach Udabno fahren – einem kleinen Ort bereits in der Halbwüste zur Grenze von Aserbaidschan und dem berühmten Kloster Dawit Garedscha.

Udabno bedeutet „unwirtliches / unbewohnbares“ Land, so heißt aber auch der Berg, wo die ursprünglich 13 (!) Klöster sind. Es ist ein kleiner (verschlafener) Ort, der jedoch etwas Besonderes ausstrahlt.

Wir übernachten in Udabno, genießen die beste Zucchini-Lasagne, die ich je gegessen habe (diesen Superlativ werde ich noch öfters wiederholen 😉), einen wunderbaren Sonnenuntergang.

Das Kloster Dawit Garedscha können wir leider nur auf der georgischen Seite besichtigen. Georgien und Aserbeidschan streiten sich wieder einmal, wem der Berg, in dem sich die Klosterhöhlen befinden, denn nun gehört …. und die Aserbeidschaner bewachen die Grenze nun schwer bewaffnet. Aber ganz ehrlich, der Ort ist auch so etwas ganz Besonderes.

Der Name Dawit Garedscha bezieht sich auf den Gründer des Klosters. Er war einer von 13 syrischen Mönchen, die im 6. Jahrhundert nach Christus mehrere Klöster in Georgien gegründet haben. Garedscha heißt „sich mit Verbannung bestrafen“ – nach einem dramatischen Vorfall in Tbilisi beschloss Dawit in die Halbwüste zu ziehen.

Tbilisi -Teil 2, September 2022

Über den Platz der Freiheit gehe ich die Kote Apkhazi-Straße entlang – hier befindet sich der bekannteste (= touristischste) Teil der Altstadt am rechten Ufer der Kura (oder georgisch მტკვარი Mtkwari, der Name war den Russen jedoch zu schwer, daher Kura). Ines wohnt quasi am Rand der Altstadt.

Ich sehe in der Altstadt Häuser, die schon fast zerfallen bzw. abbruchreif sind, und Häuser, die wunderschön restauriert sind. Bei einem kleinen Platz folge ich dem Wegweiser zur Friedensbrücke, bleibe jedoch auf unserer Seite des Flusses. Ich gehe eine Gasse weiter zur Anchiskhali-Kirche, zum Marionettentheater – dann die N. Baratashvili-Straße zur Pushkini-Straße zurück zum Platz der Freiheit.

Begegnung des Tages:

Ein „Baby“-Straßenhund – ganz schwarz – ich schnalze nur einmal mit der Zunge, damit er mich für ein Foto ansieht – ……. und schon weicht er mir nicht mehr von der Seite. Ich musste richtig energisch werden, mit dem Fuß laut auftreten und ganz schnell weitergehen – aber er ist echt süß.

Kleine Cafes und Restaurants in Wohnzimmer bzw. mit Wohnzimmeratmosphäre.

Ines und ich schlafen aus (… 10:00 Uhr 😊) und gehen ins Chaduna in der Galaktioni-Straße 24/21 frühstücken: ein echt guter Cappuccino für mich, Schwarztee mit Minze für Ines – eine Speise mit Käse, Tomaten, Zwiebeln überbacken und Bruschetta mit ……. (weiß nicht, aber gut) – zum Abschluss noch einen Bananenkuchen (sehr gut!!).

Gestärkt gehen wir über die Bethlehem-Treppe zur oberen Bethlehem-Kirche. Die Kirche ist von Bäumen umgeben und bietet auf einer großzügigen Terrasse mit vielen Bänken einen grandiosen Blick über Tbilisi.

Wir sind hier im sogenannten Bergviertel am Solalaki-Bergrücken – hier ist wirklich jedes Haus und jede Terrasse schön, einzigartig, interessant.

Dann spazieren wir zum Bäderviertel und entlang dem Bach / Fluss Tsavkisitskali zu einem Wasserfall (= bereits Teil des botanischen Gartens) – hier ist es angenehm kühl. Es hat nämlich 32°C.

Der große Kaukasus – Kazbegi, September 2022

Eine Woche später geht es die Heeresstraße hinauf in den Norden in die Nähe der russischen Grenze – nach Kazbegi oder Stepantsminda am Fuß des Kasbek (5.047 m). Wir fahren mit einem Marschrutka, einem kleinen Bus mit (je nach Lust des Fahrers) zirka 10 bis 14 Leuten -ein wahres Abenteuer. Ich bin froh, dass es regnet und dass ich von meinem Sitz aus wenig sehe – obwohl Ines sagt, dass unser Fahrer ein ganz gemäßigter ist ……..

Wir wohnen bei einer sehr herzlichen Familie in Gergeti, das ein bisschen oberhalb von Stepantsminda liegt – hier werden wir richtig verwöhnt und bekommen viel zu viel zu essen (und zu trinken).

Eine kleine Information am Rande – vor einer Woche noch „schmorrten“ wir bei fast 40 °C, jetzt schlafen wir mit Stirnband und Jacke bei guten plus 4°C.

Imposant ist die Dreifaltigkeitskirche (siehe auch erstes Foto in diesem Blog), zu der wir natürlich auch auf 2.200 m aufsteigen – man könnte auch mit einem Taxi oder Kleinbus hinauffahren – aber derzeit ist die Straße kaputt und die Lenker (ich habe keine einzige Lenkerin gesehen) fahren offroad – danke, darauf kann ich verzichten. Außerdem bin ich richtig stolz, dass ich in dieser Höhe die Route gut geschafft habe. Der Ausblick ist fantastisch und ich wie selbstverständlich entsteht das Foto, das man wahrscheinlich hunderttausendfach im Internet sieht.

Tbilisi – Teil 3 – 1. Oktober – Feier zur Gründung der Stadt Tbilisi

Lela hat uns schon begeistert von diesem Fest erzählt und uns eingeladen. Sie hat viele Blumenkränze mit ihren Jugendlichen von Life Chance vorbereitet, die sie verkaufen.

Wir spazieren durch das Zentrum von Tbilisi, überall gibt es Stände mit unterschiedlichstem Angebot. Es gibt köstliches Essen (Khinkali, Khachapuri und später riecht ganz Tbilisi nach den Fleischspießen, die wir Schaschlikspiele nennen, aber eigentlich Mzwadi heißen. Es gibt Ausstellungen und Flohmärkte, Konzerte (vor allem am Abend werden viele Musikbühnen aufgebaut). Die Einheimischen (und die Touristen) treffen sich mit Familie und Freunden und haben eine gute Zeit.

Kutaissi – Willkommen und Abschied, Oktober 2022

Bald geht es im Anfang Oktober 2022 wieder nach Hause und die Stadt Kutaissi, von der ich auch wieder nach Hause fliegen werde, bezaubert uns. Sie ist einfach charmant, nicht so laut wie Tbilisi

Kutaissi ist die Hauptstadt der Region Imeretion und die zweitgrößte Stadt Georgiens.

Tbilisi – Teil 4, Rückkehr, April 2023

Diesmal komme ich direkt am Flughafen in Tbilisi an und es ist wie, ja fast wie nach Hause kommen.

4.April – heute sehe ich Lela von Life Chance wieder. Ines und ich besuchen ihre Wirkungsstätte – beeindruckend und unglaublich, was hier mit viel Herz und Einsatz geleistet wird. Lela führt mich durch alle Häuser und erklärt mir, was schon gut läuft und was gerade geplant ist.

Sie hat ein neues großes Haus dazubekommen – sehr großzügig und geräumig, leider auch noch leer. Hier wird die Lehrküche mit Speisezimmer entstehen. Lela plant eine Kooperation mit Professionisten aus dem Tourismus. Hier liegt der „Geburtsmoment“ für die heutige Lesung. Hier gedeiht Gutes und da wollen wir mithelfen.

Die Köchin ist auch eine „Adoptivmama“ von Ines und begrüßt und umarmt auch mich so herzlich.

Gleich in der Nähe des Areals von Lela ist ein Zoo – man hört das Brüllen der Raubtiere und wenn man Glück hat (so wie ich 😊) sieht man auch die Elefanten – wenn das nicht ein Zeichen ist.

Gurien und Adscharien, April 2023

Unser Zug fährt um 08:50 Uhr von Tbilisi ab – wir werden über 8 Stunden unterwegs sein (😊 die Züge in Georgien fahren langsamer ….). Das bequemere Reisen mit dem Zug ist uns das längere Fahren jedoch wert. Auf der Strecke gibt es immer wieder großartige Blicke auf den Großen und später auf den Kleinen Kaukasus.

Es ist ein schöner, sonniger Tag – im Zug (6er-Abteil) wird (zu) gut geheizt. Die Zugbegleiterin hat jedoch keinen guten Tag – obwohl wir und andere (einheimische) Fahrgäste sie darum bitten, bleibt die Heizung an. Na ja, es gibt Schlimmeres 😉. Wir lernen kurz sehr nette Menschen kennen, ein jüngeres Pärchen, das süßes Brot mit Rosinen (Nazuki ??? – auf jeden Fall wie ein Milchbrot, nur flachgedrückt ………) mit uns teilt oder ein älteres Paar schenkt uns Äpfel von ihrem Grundstück. Diese Äpfel „retten“ uns ein paar Tage später unsere Mahlzeit am Schwarzen Meer. Die Frau häkelt ein Paar Babysocken, der Mann geht immer wieder auf den Gang, um zu rauchen – ja, man darf in georgischen Zügen – zumindest am Gang – noch rauchen.

Ines überzeugt und beeindruckt mich (und die Georgier) immer mit ihren (für mich fantastischen) georgischen Sprachkenntnissen.

Die letzten beiden Stunden sind schon ein bisschen mühsam, weil wir das Gefühl haben, dass der Zug im Schritttempo fährt. Ich glaube, dass durch starke Regenfälle die Bahnschwellen unterspült sind – auf jeden Fall ist die Planung der Bahnstrecke schon ein bisschen merkwürdig ….

Osurgeti ist das Verwaltungszentrum von Gurien, hat zirka 15.000 Einwohner und liegt an den Flüssen Natanebi und Bschuschi.

Ich lerne (mühsam) „Guten Morgen“ auf Georgisch: dila mschwidobisa – bis ich es wirklich ohne Hilfe aussprechen konnte, hat es zwei Tage gedauert.

Gurien hat uns um diese Jahreszeit sehr gut gefallen. Es hat einfach „alles“: tolle Berge, Flüsse, Täler, einzigartige Nationalparks, wunderschöne Kurorte, bekannte Mineralquellen, Meeresküste mit einem Sandstrand, Teeplantagen, einzigartige polyphone Lieder und vor allem sehr, sehr gastfreundliche, humorvolle Menschen.

Gurien war vor 100 Jahren bekannt für seinen ausgezeichneten Tee – der Anbau wurde jedoch mit dem Zerfall des russischen Reiches eingestellt. Seit ein paar Jahren werden wieder Teeplantagen bewirtschaftet und der Tee – vor allem, wenn er fachkundig serviert wird – schmeckt wirklich ganz besonders.

Adscharien ist der westlichste Zipfel Georgiens und grenzt an die Türkei und an das Schwarze Meer und ist bekannt für ihren südlichen Zauber. Zahlreiche Moscheen zeugen hier von der islamischen Kultur, ein Erbe der osmanischen Herrschaft des 16. Jahrhunderts.

Adscharien bietet die größten Kontraste auf kleinstem Raum. Zum einen die moderne Hafenstadt Batumi mit hochmodernen Wolkenkratzern, 5 Sterne Hotels und Casinos – das „Las Vegas des Kaukasus“ – und nur zwei-drei Autostunden entfernt die authentischen Bergdörfer, in denen die Menschen leben, wie vor vielen Hundert Jahren, ohne Strom, Gas und fließendem Wasser.“

Shekvetili und Tsikhisdziri am Schwarzen Meer

Shekvetili: Unsere Gastgeber befinden sich gleich gegenüber dem Cafe – 40 Lari pro Person und Nacht ohne Essen oder zumindest Frühstück. Das Zimmer ist geräumig, WC und Bad auch und es gibt einen großen Vorraum. Die Tapeten im Schlafzimmer „müffeln“ – aber ich denke, dass hat hier auch mit der hohen Luftfeuchtigkeit zu tun.

Wir bekommen zur Begrüßung Kaffee und Osterkuchen.

Danach spazieren wir zum Strand und durch den Ort – anscheinend sind Ines und ich hier derzeit die einzigen Gäste – der Ort wirkt verlassen, fast geisterhaft – ein paar Straßenhunde begleiten uns (leider) immer wieder. Ich bin wirklich erstaunt, wie souverän Ines mit denen umgeht – im Gegensatz zu Tibilis wirken diese Hunde hier schon ausgehungerter ….. – ich bleibe ihnen gegenüber skeptisch und das merken sie anscheinend, weil sie sich immer wieder einmal an meine Seite „pirschen“.

Wir sehen den Strand und den schwarzen Sand – Ines lässt sich ihre Füße mit dem – für mich zu kalten – Meerwasser umspielen.

Es gibt nur ein kleines Problem – wir haben zum Kochen nichts eingekauft, weil wir nicht damit gerechnet haben, dass es nichts zu essen gibt. Im Minilebensmittelladen kaufen wir gerade noch ein Brot.

Mit Wasser, Brot und den – jetzt hungerrettenden – geschenkten Äpfeln und Osterkuchen spazieren wir nach einer Pause noch einmal zum Strand – wir wollen den Sonnenuntergang erleben – und werden reich belohnt 😊.

Ines teilt den bereits etwas trockenen Osterkuchen von Piko mit zwei Straßenhunden, die ihn sofort verschlingen und trotzdem nicht weiter betteln – irgendwie tun sie mir nun leid.

Hier am Ufer des Schwarzen Meeres ist auch der Krieg zwischen Russland und Ukraine plötzlich sehr, sehr nahe ……………………

Tsikhisdziri: Die Aussicht von unserem Zimmer bzw. von der Dachterrasse ist super – unser Badezimmer jedoch noch im Rohbau, die Steckdose ist im Plastiksackerl eingepackt und der Boden wird nie trocken, dafür kann man locker am WC sitzend duschen (so 100 % Vertrauen habe ich nicht in die elektrischen Installationen….).

Batumi – Hafenstadt am Schwarzen Meer

Mich hat am meisten die Skulptur von Ali und Nino fasziniert, vor allem als ich die Liebesgeschichte der beiden gelesen habe. Der Schriftsteller Kurban Said hat 1937 die Geschichte von Ali und Nino als Roman niedergeschrieben. Ali ist ein junger muslimischer Adliger und Nino ist die Tochter eines christlichen Kaufmanns. Sie verlieben sich. Die Traditionen und Religionen der beiden Familien sprechen jedoch gegen diese Verbindung. Die Geschichte endet tragisch mit der Trennung der Liebenden, nach dem die Russen einmarschiert sind. Die Skulptur lässt die beiden sich immer wieder umarmen, küssen und trennt sie wieder.

Wir fahren zum Botanischen Garten von Batumi – es hat abgekühlt und die Wolken hängen tief. Wir fahren mit dem Marschrutka bis nach Chakvi – dort gibt es nach zirka einem Kilometer Fußweg einen Eingang zum Botanischen Garten. Der Garten ist super angelegt und bietet teils atemberaubende Ausblicke. Ines und ich sind begeistert und das leicht nieselige Wetter trägt zur besonderen Atmosphäre bei.

Chakvistavi am Nationalpark Mtirala

Wir wohnen um 75 Lari pro Nacht und Zimmer – eigentlich stellt es sich als ein Appartement mit Schlafzimmer, Wohnzimmer, (Tee)Küche, Balkon, Vorzimmer, Bad und WC heraus …. und für 40 Lari pro Person bekommen wir ein tolles Frühstück und für 50 Lari pro Person ein köstliches Abendessen pro Tag.

Besonders gilt zu erwähnen, hier kocht der Gastgeber persönlich.

Das Stück Land liegt ein bisschen am Berg und die Besitzer haben noch viel von ihrer der sprichwörtlichen Gastfreundlichkeit. Sie arbeiten hart, können sich jedoch selbst versorgen – am (steilen) Stück Land wachsen Orangen-, Grapefruit-, Apfel- und Zitronenbäume (es riecht auch so gut!!!). Die Früchte schmecken herrlich und werden jetzt im April frisch vom Baum gepflückt, Es gibt eine Kuh und ein Kalb – somit auch selbst gemachten Käse. Sie produzieren auch ihren eigenen Honig und natürlich Wein und Schnaps.

Die Besitzer beschenken uns zum Abschluss mit Zitronen, Crapefruit und Schokolade. Sie sagen (und da wird mir richtig warm ums Herz), dass wir keine Touristen, sondern Gäste sind.

Ich denke, das liegt vor allem an Ines, die mit ihren georgischen Sprachkenntnissen und vor allem mit ihrem offenen, herzlichen Wesen Menschen – so auch diese – für sich gewinnt. Der Gastgeber sagt sogar, dass sie seine „vierte Tochter“ ist.

Der Nationalpark erstreckt sich um den Berg Mtirala (= bedeutet „Heulsuse“, weil es hier im Laufe des Jahres so eine hohe Niederschlagsmenge gibt). Der Nationalpark wurde 2006 gegründet.

Fazit

Georgien und seine Menschen haben mich tief beeindruckt – ich habe so viel Schönes gesehen, ich habe jedoch auch hinter die Kulissen schauen dürfen und das nicht so Schöne erblickt. Was tief in mir verwurzelt bleiben wird, sind die großartigen Menschen mit ihrer Herzlichkeit und ihrem Anerkennen, dass wir Gäste und oft auch Freunde sind.

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