Quer durch Deutschland

Am 7. April 2024 startete ich meine mehrmonatige Reise durch Deutschland.

Ich beginne in Konstanz am Bodensee und quere Deutschland, bis ich bei der Mecklenburgischen Seenplatte angekommen bin. Dort bleibe ich dann einen Monat. Einen weiteren Monat werde ich an der Ostsee verbringen.

Bevor ich auf große Reise ging, war ich noch mit Elfi „auf den Spuren von Richard Strauß“ unterwegs.

Auf den Spuren von Richard Strauß

Wir fahren mit Retter Reisen vom 25. bis 29. März nach Garmisch-Partenkirchen, München und Dresden.

Erster kultureller Stopp: Garmisch-Partenkirchen, Villa Strauß – im Bus hat uns der Reiseleiter ein Video über das Leben und Werk von Richard Strauß gezeigt (das macht er immer wieder einmal und dadurch sind die längeren Fahrten sehr kurzweilig).

Richard Strauß lebte mehr als 40 Jahr in Garmisch-Partenkirchen. Er war eine Künstlerpersönlichkeit und viel unterwegs, unter anderem in den Musikmetropolen Berlin, Dresden und Wien. In Garmisch genoss er das Familienleben.

Das erste Werk, das er in Garmisch vollendete, war seine Oper „Elektra“. Ab diesem Zeitpunkt entstanden fast alle Werke von Richard Strauß in Garmisch.

Die nötigen finanziellen Mittel für den Bau der Garmischer Villa verdankte er dem sensationellen Erfolg seiner Oper „Salome“.

Wir fahren weiter nach München, dort nächtigen wir im Hotel Concorde in der Herrnstraße 38.

Der junge Mann an der Rezeption (der Enkel der Besitzerin??) spricht mit französischem Akzent und ist sehr freundlich und hilfsbereit. Das Hotel ist klein und schmal, ich wohne im ersten Stock. Ich will nicht auf den kleinen Lift warten und frage, wo das Stiegenhaus ist. Der Herr zeigt es mir und nimmt auch gleich meinen Koffer. Ich meine, dass ist nicht notwendig, er aber sagt, dass seine Oma sehr mit ihm schimpfen würde, würde er einen Gast den Koffer selbst tragen lassen.

München Stadtrundfahrt und Stadtrundgang, unser Stadtführer heißt Henry. So wie in Garmisch-Partenkirchen bin ich das erste Mal in der Stadt München unterwegs. Es gibt so viele Eindrücke und ich weiß, ich werde wiederkommen. Es gibt vier Stadttore, ausgerichtet nach Norden, Osten, Süden und Westen. 

Mit dem Bus geht es durch München:  Maxvorstadt = Museumsviertel, Königsplatz, Obelisk (= erster Kreisverkehr Deutschlands), aber auch Studentenviertel /  Schwabing = Leopoldstraße, Ludwigsstraße: Schwabing war lange das Szeneviertel in München, auch heute noch schwingt dieser Mythos dem Viertel nach. Künstler wie Franz Marc und Thomas Mann gaben diesem Viertel „die Ehre“. /  Schloss Nymphenburg /  BMW-Turm  / Olympiazentrum: Ich finde es wirklich interessant, dass dieses Zentrum auch heute noch so gut genutzt wird und das Leben in München bereichert.

„Die Gründung von Schloss Nymphenburg als Sommerresidenz ist der Geburt des langersehnten Thronerben Max Emanuel zu verdanken, der dem bayerischen Kurfürstenpaar Ferdinand Maria und Henriette Adelaide von Savoyen nach zehnjähriger Ehe 1662 geschenkt wurde.“

Quelle: Bayerische Schlösserverwaltung | Nymphenburg | Schloss | Entstehungsgeschichte (schloss-nymphenburg.de)

 

München bietet viel Tradition, Geschichte und historische Bauten. München bietet jedoch auch viel Modernes, hat die höchste wirtschaftliche Kraft in Deutschland und die niedrigste Arbeitslosenquote. Namhafte Unternehmen wie Apple, E-on, Amazon und Siemens haben hier ihre Zentralen. 1158 wird „Munichen“ erstmal in einem Geschichtsbuch erwähnt. Der Name leitet sich von Mönch ab. Zwei bedeutende Namen muss man sich in München merken 😉: Max und Ludwig

Zu Fuß geht es weiter – wir starten beim Isartor und gehen zum Alten Rathaus, dann weiter auf den Marienplatz mit dem „neuen“ Rathaus und dann noch zum Viktualienmarkt. Die vier Stadttore

*      das Schwabinger Tor im Norden am Ende von Theatiner- und Residenzstraße.

*      das Isartor im Osten am Ende der Straße Tal.

*      das Sendlinger Tor im Süden am Ende der Sendlinger Straße.

*      das Neuhauser Tor (ab 1791 Karlstor genannt) am Ende der Neuhauser Straße.

Das fast vollständig erhaltene östliche Stadttor der Münchner Altstadt (Isartor) wurde zwischen 1285 und 1347 durch Ludwig den Bayern im Zuge der großen Stadterweiterung errichtet. Witziges Detail: Die Uhren im Hauptturm drehen sich gegen den Uhrzeigersinn.

Das Alte Rathaus ist ein Nachfolgebau des 1310 zum ersten Mal urkundlich erwähnten Münchner Rathauses. Schnell wurde dieses Rathaus jedoch zu klein, so stehen am Marienplatz heute zwei Rathäuser. Das später entstandene Rathaus besteht – wenn man genauer hinsieht (und der Stadtführer es erklärt) aus zwei Bauten.

Viktualienmarkt – „der“ Markt für die Münchner und Münchnerinnen – Biergarten 😉 inklusive. Er war ursprünglich ein Bauernmarkt. Auch heute noch finden sich viele regionale Köstlichkeiten, die man verkosten, kaufen und auch gleich hier essen kann. Das Wort „Vktualien“ ist ein lateinischer Ausdruck für Lebensmittel. Es gibt über 100 Stände, die meist von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die Standmiete ist niedrig, weil man will, dass die regionalen Hersteller von ihrem Unternehmen leben können.

München und Bier gehört zusammen. 6 große Brauereien prägen die Bierlandschaft: Augustiner-Bräu (angeblich das Lieblingsbier der Münchner), Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten-Franziskaner – außerdem darf noch die Brauerei Giesinger Bräu Münchner Bier brauen.

Auf dem Oktoberfest dürfen auch nur diese Brauereien ausschenken. Spaten hat sogar eine eigene Leitung direkt auf das Festgelände.

Meine liebste „Bier“-Geschichte: „Der erste Schluck Augustiner Bier ist eine Wohltat – der zweite eine Wohltätigkeit. Denn über die Hälfte des Erlöses der Augustiner Brauerei fließt in das gemeinnützige Engagement der Edith-Haberland-Wagner Stiftung. Die Stiftung ist seit 1996 die Mehrheitseigentümerin der Augustiner-Bräu Wagner KG. Stifterin und Namensgeberin war Edith Haberland-Wagner (1899 – 1996). Sie erbte im Jahr 1981 als Nachfahrin der Brauerfamilie Wagner, die die Augustiner Klosterbrauerei im Rahmen der Säkularisation im Jahr 1829 erworben hatte, die Mehrheit an der Augustiner Brauerei.

Edith Haberland-Wagner nahm ihre Verantwortung gegenüber der Augustiner Brauerei und der Belegschaft sehr ernst. Die von ihr gegründete Stiftung garantiert den Erhalt der Augustiner-Bräu Wagner KG als letzte große Privatbrauerei Münchens. Die Edith-Haberland-Wagner Stiftung pflegt eine familiäre Beziehung zu der Belegschaft.“

Quelle: Augustiner Bräu: Augustiner Bräu: Münchner Bierkultur (augustiner-braeu.de)

Nach einer Pause und einer zweiten Runde am Viktualienmarktes fahren wir um 15:00 Uhr weiter nach Dresden. Wir kommen dort um 21:00 Uhr an – und ich freue mich schon auf mein Bett im Hotel Bellevue, das seinem Namen alle Ehre macht.

Dresden: Stadtrundfahrt und Stadtführung mit Susanne.

Stadtrundfahrt: (Innere) Altstadt, Theaterplatz, Striesen, Prager Straße (die gläserne Manufaktur), Neustadt (der große Garten – botanischer Garten, Palais, Eisenbahn), Görlitzer Straße, Weißer Hirsch, Fußballstadion, Loschwitz (Brücke „das blaue Wunder), Blasewitz, Elbwiesen

Die Elbe teilt die Stadt in zwei fast gleich große Hälften. Links (= südlich) wohnen die Altstädter, rechts (= nördlich) wohnen die Neustädter.

Quelle: Themenstadtplan Dresden : powered by cardo.Map

Stadtrundgang: Theaterplatz – Semperoper, Zwinger (Gemäldegalerie, Residenzschloss), Fürstenzug / Schlossplatz, Neumarkt mit Martin-Luther-Statue, Frauenkirche (= täglich gegen Mittag kurzer Andachtsgottesdienst mit anschließender kurzer Erklärung der Kirche und ihrer Geschichte), Augustinerbrücke

Ich staune, als ich höre das der Großteil der „Altstadt“ erst im 21. Jahrhundert wieder restauriert bis neu aufgebaut wurde. Die Frauenkirche war das erste Bauwerk, das gleich nach der Wende aufgebaut wurde – bis dahin stand sie als Ruine und Mahnmal. Heute verbinden alte und neue Bausteine aus Sandstein das Bauwerk – symbolisch auch dafür, dass die Wunde einmal heilen wird.

Theaterplatz: Er ist aus bautechnischer Hinsicht der bedeutendste Platz in Dresden – rund um den Platz stehen (wiederaufgebaut) die katholische Hofkirche, das Residenzschloss, die Altstädter Schinkelwache, der Zwinger, die Gemäldegalerie, die Semperoper und das Italienische Dörfchen (= noch ein kleiner Teil einer Arbeitersiedlung). Mitten am Platz steht das Reiterstandbild von König Johann.

Semperoper: Bauherr war Gottfried Semper, 1838 bis 1841. Beim fatalen Bombenangriff der Alliierten vom 13. auf den 14. Februar 1945 wurde sie zerstört. Sie wurde ab 1977 wieder sehr langsam aufgebaut, am 13. Februar 1985 wurde sie neuerlich eröffnet.

Zwinger (Gemäldegalerie, Residenzschloss): Es ist das bedeutendste Bauwerk des Spätbarocks und gilt mit seinem Kronentor als Wahrzeichen der Stadt. Zu Beginn baute man eine Orangerie und einen höfischen Festspielplatz.

Derzeit ist die Anlage jedoch eine riesige Baustelle und man sieht nur wenig von der Schönheit, die zum Flanieren einlädt ….. und weil es auch erst März und kalt ist, sind die Brunnen auch noch alle „im Winterschlaf“.

Residenzschloss: Infolge von Luftangriffen in den letzten Monaten des 2. Weltkriegs brannte das Schloss mit seinen rund 500 Sälen und Zimmern bis auf die Grundmauern nieder. Der größte Teil der kostbaren Innenausstattung ging verloren.

Diese Ausstellungen kann man derzeit besuchen: die Königlichen Paraderäume Augusts des Starken und das Porzellankabinett, Kupferstich-Kabinett, Münzkabinett, den kleinen Ballsaal, Gewehrgalerie im „Langen Gang“, das neue und das historisches Grüne Gewölbe, Renaissanceflügel, Riesensaal der Rüstkammer, Türkische Kammer

Stallhof und Fürstenzug: Der Stallhof gehört zum Residenzschloss. Im Mittelalter fanden dort ritterliche Spiele und Turniere statt. Heute wird der Hof für kulturelle Veranstaltungen genutzt.

Das Wandbild „Der Fürstenzug“ befindet sich auf der Außenseite des Stallhofes am Schloßplatz. Es ist 101 Meter lang und erzählt die Geschichte des sächsischen Herrschergeschlechtes des Hauses Wettin. Das Wandbild wurde durch den Bombenangriff nicht zerstört. Es mussten nur einige hundert der über 24.000 Meißner Porzellankacheln erneuert werden.

Neumarkt mit Martin-Luther-Denkmal: Der Platz uns seine umliegenden Häuser wurden fast vollständig in ihrer alten Form rekonstruiert und aufbaut – somit entsteht das neue (alte) Stadtzentrum.

Martin Luther war nur zweimal in Dresden, im April 1516 und im Juli 1517. Der Bildhauer Adolf von Donndorf hat das Denkmal entworfen. Es wurde in der Dresdner Kunst- und Glockengießerei von Christian Albert Bierling hergestellt.

Frauenkirche (= täglich gegen Mittag kurzer Andachtsgottesdienst mit anschließender kurzer Erklärung der Kirche und ihrer Geschichte): Die Weihe der Frauenkirche am 30. Oktober 2005 hauchte dem Neumarkt wieder neues Leben ein.

Augustinerbrücke: Heute ist die Brücke für den allgemeinen Verkehr nicht mehr zugänglich – nur Fußgänger und die Straßenbahnen überqueren die Elbe. Sie liegt gleich neben unserem Hotel Bellevue und somit sind wir auch am Abend in 5 Minuten in der Altstadt, bei der Oper und wieder zu Hause.

Besuch der Vorstellung „Die Frau ohne Schatten“, komponiert von Richard Strauß, Text von Hugo von Hofmannsthal, in der Semper Oper, dirigiert von Christian Thielemann, Regie David Bösch. Das war ein Erlebnis für Augen und Ohren!

Führung mit Susanne: Canaletto-Blick im Garten / Promenade vor unserem Hotel / Gemäldegalerie Alte Meister /  Grünes Gewölbe (Ausstellung)

Der Canaletto-Blick zeigt genau das Bild, das der venezianische Maler Bernardo Bellotto von Dresden gemalt hat. Das Bild kann man in der Gemäldegalerie „Alte Meister“ ansehen.

In der Gemäldegalerie kann man aktuell dem Restaurationsteam über die Schulter schauen und die Arbeiten am Kunstwerk die „Madonna des heiligen Sebastian“ direkt verfolgen. 

„Gold, Bergkristall und Diamanten funkeln um die Wette in dieser Schatzkammer August des Starken, die er zwischen 1723 und 1729 anlegen ließ. Heute verbindet sich im Grünen Gewölbe alt und neu: Während das Historische Grüne Gewölbe im Erdgeschoss des Residenzschlosses das Eintauchen in die authentisch wiederhergestellten Räume der Schatzkammer ermöglicht, zeigt das Neue Grüne Gewölbe, eine Etage weiter oben, die ganz besonderen Einzelstücke – beeindruckend ausgeleuchtet hinter Glas.“

Quelle: Grünes Gewölbe: Grünes Gewölbe (skd.museum)

Es ist kurz nach 15:00 Uhr und leider beginnt es zu regnen und der Wind ist bitterkalt. Also verwöhnen Andrea, Elfi und ich uns kulinarisch. Wir essen sehr gut im „edelweiß – Alpenrestaurant“ gleich am Beginn der Münzgasse, die in den Neumarkt mündet.

Es ist Zeit Abschied zu nehmen. Wir fahren am 29. März 2024 wieder „nonstop“ Dresden – Graz nach Hause.

Konstanz

  1. und 8. April 2024: Meine Reise beginnt. Mein erster „Reiseengel“ begegnet mir. Eine junge Frau tauscht mit mir die Betten im Liegewagen. Jetzt schlafe ich ruhig im unteren Bett. Als ich auf die Uhr sehe, ist es bereits 09:00 Uhr morgens – und soweit ich es sehe, haben wir Feldkirch (planmäßige Ankunft 07:20 Uhr) noch nicht erreicht. Zirka eine Stunde später sind wir in der Schweiz. Ich genieße den Blick aus dem Fenster und sehe wieder diesen langgestreckten See auf der rechten See (= Walensee, 15,5 lang). Einfach wunderschön!

Ich habe einen neuen Koffer mit vier Rädern, der sehr gut zu bewegen ist – auf ebener, glatter Fläche. Konstanz ist jedoch gepflastert und das oft mit richtig alten Pflastersteinen. Da kommen mir die 10 Minuten bis zum Stephansplatz richtig lange vor. Einen Vorteil hat es, meine Sportpensum für heute habe ich bei guten plus 25° erledigt. In der privat gemieteten Wohnung fühle ich mich gleich wohl. Sie liegt im Viertel „Paradies“ und in zwei Minuten bin ich am Rhein und in gemütlichen 15 Minuten in der Altstadt. Ich erkunde gleich ein bisschen die Umgebung, spaziere die Promenade bis zum alten Dominikanerkloster, das jetzt das Hotel Steigenberger ist. Von der Terrasse hat man einen schönen Blick auf den Bodensee. Der Kaffee ist gut und der Rhabarberkuchen himmlisch.

Ich bummle weiter bis zum Bahnhof – die Touristeninformation am Bahnhof kann ich nur empfehlen. Die Dame ist sehr auf mich eingegangen, hat mir viel erklärt und mich gut beraten – dazu gibt es nützliche Pläne und Folders. Ich muss natürlich noch zum Hafen, um „Konstantia“ zu besuchen (= 😊 weil ich nie weiß, wie die Statue heißt = Imperia, sage ich immer „Konstantia“ zu ihr 😉).

Konstanz wunderbar gelegen, war und ist Geschichte! Das Konstanzer Konzil und die historischen Bauten sind überall in der Stadt spürbar. Sie ist die größte Stadt am Bodensee mit zirka 87.000 Einwohner, gehört zum Bundesland Baden-Württemberg, hat eine Fläche von 54,12 qkm und liegt 405 m über dem Meeresspiegel.

  1. April 2024: Wetterumschwung – gestern hatte es noch 25 Grad plus, heute Wind und 9 Grad plus.

Ich bin gut ausgeschlafen, frühstücke in Ruhe und werde zu Fuß zum Hus-Museum und dabei noch ein bisschen die Stadt erkunden. An der Straße „Untere Laube“ fällt mir ein sehr skurriler Brunnen auf. Im Internet lese ich, dass es der Lenk-Brunnen ist. Peter Lenk hat übrigens auch die Imperia gestaltet, die 2023 dreißig Jahre alt wurde.

Niederburg, ein Teil der Altstadt, hat einen besonderen Charme. Der Stadtteil beginnt nördlich des Münsters und lag früher zu Füßen der Bischofsresidenz, darum Niederburg. Wenn man sich die vielen Menschen wegdenkt oder sie anders kleiden würde, taucht man in vergangene Zeiten ein. Viele Häuser stammen noch aus dem späten Mittelalter. Handwerker, Fischer, kleine Kaufleute wohnten in diesem Viertel, aber auch reiche Domherren bauten hier ihre stattlichen Häuser.

Ich spaziere weiter zum Hus-Haus und besuche dort das Museum. Das Haus ist sehr klein und darum mag ich es gleich. Der Eintritt ist kostenlos, natürlich kann man spenden (was ich auch mache). Ich werde freundlich von einer Dame begrüßt und erfahre die wichtigsten Abläufe: Ausstellung Hus im ersten Stock, im Erdgeschoss Informationen über das Haus

Dieses Haus ist bereits seit 200 Jahren ein Ort, der an Jan Hus, sein Leben und Wirken informiert.

Kurzer Lebenslauf laut Wikipedia:

geboren 1370 geboren und wahrscheinlich nach seinem Geburtsort Husinec „Hus“ genannt, studiert an der Karls-Universität Prag, 1396 Magister Artium, studiert Theologie ab 1398 und 1400 zum Priester geweiht, ab 1402 predigt er in tschechischer Sprache in der Bethlehemskapelle in Prag, er kämpft leidenschaftlich für eine Reform der „verweltlichten“ Kirche, seine Thesen überzeugen viele und er wird Feindbild für den Klerus, Flucht 1412 aus Prag – bis 1414 lebte er auf der Ziegenburg, dort schreibt er auch mehrere seiner Werke, er reist zum Konzil von Kontanz, der deutsche König Sigismund sichert ihm freies Geleit zu, verhaftet im November 1414, verurteilt im Juli 1415, er wird am Nachmittag des 6. Juli 1415 zusammen mit seinen Schriften verbrannt

😉 und, eh schon klar, schaue ich noch bei Imperia vorbei, es liegt einfach perfekt auf meinem Heimweg ins „Paradies“.

  1. April 2024: Wieder ein perfekter Tag für einen Museumsbesuch – heute das Rosgartenmuseum (hier plaudere ich immer wieder mit einer Dame, die ehrenamtlich in ihrer Pension für das Museum arbeitet). Informationen laut Internetseite des Museums:

„Seit seiner Gründung im Jahr 1870 durch den Konstanzer Apotheker und Stadtrat Ludwig Leiner, sind hier die reichen Sammlungsbestände zur Geschichte der Stadt und der Region zu sehen. Das Haus „Zum Rosgarten“ war im Mittelalter das Zunfthaus der Metzger, Krämer, Apotheker, Hafner und Seiler. Es wurde 1324 erstmals erwähnt und 1454 mit dem angrenzenden Haus „Zum Schwarzen Widder“ vereinigt. Die Wappen beider Häuser schmücken noch heute das Portal des Museums.“

In diesem Museum erfährt man viel über die Geschichte von Konstanz. Der Zunftsaal hat mir besonders gut gefallen.

Für einen gelungenen Abschluss verwöhne ich mich noch mit Kaffee und Kuchen im Museumscafe.

…. und wieder Imperia und der Hafen, diesmal gehe ich über die Rheinbrücke nach Petershausen. Petershausen ist ein Stadtteil von Konstanz. Ich schlendere ein bisschen die Promenade (Seestraße) entlang – für einen ausgedehnten Spaziergang ist es mir dann doch zu kalt. Ich schaue mir auch noch den modernen Teil an, der gegenüber meinem Wohnviertel liegt. Hier stehen neue, moderne Häuser, ein großer Park (Herosé Park) und sogar ein Minarett.

  1. April 2024: Schönes Wetter und endlich besuche ich die Insel Mainau. Ich fahre in der Früh mit dem Bus 4/13 von der Haltestelle Laube/Niederburg (= drei Minuten von meinem Quartier entfernt) direkt zur Insel Mainau. Ich bin doch überrascht, wie viele Menschen schon auf diese Insel strömen.

Information von der Internetseite der Insel Mainau: „Im April wird die Insel Mainau zu einem lebendigen Gemälde, in dem der Frühling Einzug hält und ein Füllhorn an Narzissen, Tulpen und blühenden Zierkirschen, Hyazinthen und Kaiserkronen ausschüttet. Die Farbvielfalt des Frühlings spiegelt sich in jedem Winkel der Mainau wider. Es ist eine wahre Freude, durch die blühenden Pfade zu spazieren, von einem Blumenmeer zum nächsten zu schlendern und dabei von der Einzigartigkeit der Natur berührt zu werden.“ Kann ich nur vollinhaltlich bestätigen!!!!!

Nach einigen Stunden auf der Insel spaziere ich einen großen Teil des Weges zu Fuß entlang des Sees (Egg, Staad, Allmannsdorf) zurück nach Konstanz und gönne mir noch einmal Kaffee und Kuchen beim „Steigenberger“. Heute sieht man die Alpen.

  1. April 2024: Es geht weiter nach Heidelberg. Ich denke, ich werde noch einmal nach Konstanz kommen, vielleicht für etwas länger und bei angenehmeren Temperaturen. Dann schaue ich mir die Insel Reichenau und die Natur rund um Konstanz näher an, vielleicht mit dem Rad.

Ich komme am Freitag, den 12. April 2024, bei schönem Wetter gegen 15:00 Uhr in Heidelberg an. Mein Hotel Premier Inn liegt zu Fuß knapp 10 Minuten vom Bahnhof entfernt in der Bahnstadt. Mein Zimmer ist hell, ein Doppelzimmer mit Einzelbelegung, die Ausstattung modern, z. B. sind die Kleiderhacken aus einer Art Kordel, der Kasten besteht aus zwei Stangen zum Aufhängen und ein paar kurzen messingfarbenen „Röhren“. Was ich richtig gut finde, ist der große Tresor, in dem ich auch meinen Laptop sicher aufbewahren kann. Ich mache mich nur ein bisschen frisch und beschließe einen kurzen ersten Spaziergang zu machen. Dazu fahre ich mit der Straßenbahn 22 zum Bismarckplatz, die Haltestelle liegt in unmittelbarer Nähe beim Hotel.

Ich gehe auf der Sofienstraße zur Theodor-Heuss-Brücke und dort genieße ich den ersten Blick auf den Neckar. Ich bin sehr überrascht, wie lebendig – fast sprudelnd – Heidelberg ist. So viele Menschen, so viele junge Menschen. Sie genießen das Wetter bereits auf den großzügigen Uferpromenaden und -wiesen.

„13 Millionen Touristen besuchen jährlich Heidelberg“ (Anmerkung Irene: Das sind unglaubliche rund 35.600 Touristen täglich!!!).

Dann spaziere ich noch ein bisschen die Hauptstraße entlang. Es ist die Einkaufs- und Touristenstraße in Heidelberg, sie ist zirka 1,8 Kilometer lang und quert die gesamte Altstadt. Sie zählt zu den ältesten Fußgängerzonen Europas.

Samstag, 13. April 2024: Nach einem guten Frühstück im Hotel, fahre ich mit der Straßenbahn wieder zum Bismarckplatz, von dort gehe ich in Richtung Theodor-Heuss-Brücke, biege jedoch vor der Brücke rechts ab und gehe entlang dem Neckar zur „Alten Brücke“, wo mich der Brückenaffe schon begrüßt — ….. und irgendwie kommt mir der Affe bekannt vor).

„Der Brückenaffe wurde 1979 vom Bildhauer Gernot Rumpf aus Bronze gegossen. Er ist nicht der erste seiner Art. Schon im 15. Jahrhundert begrüßte die Skulptur eines Affen die Ankömmlinge auf der großen Neckarbrücke. Dazu kam ein selbstironischer Vers: „Zu Heydelberg, sich dich hin und her, da findestu wol meines gleichen mehr.““

Ich gehe auf die andere Uferseite und „wandere“ dann den Schlangenweg hinauf zum Philosophenweg. Dieser Weg wird als anspruchsvoll und steil beschrieben – aber das hängt wohl von der eigenen körperlichen Verfassung und der „alpinen Herkunft“ der Spaziergängerin ab 😉. Es stimmt auf jeden Fall, dass die Aussicht auf das Schloss und auf die Alte Brücke wirklich besonders schön ist. Der Schlangenweg kreuzt dann den Philosophenweg – auf diesem Weg gehe ich zum Philosophenpark, um weiter die schöne Aussicht zu genießen.

Nach einer kurzen Pause geht es zurück zur „Alten Brücke“, von dort zum Karlstor, wo das eine Ende (oder Anfang) der Hauptstraße ist. Ich schaue mir die Gassen und Gässchen an, die von der Hauptstraße abzweigen. Dabei entdecke ich den Fußweg zum Schloss, das merke ich mir gleich für morgen. Sehr spannend finde ich auch das ehemalige Zeughaus, das heute zur Universität gehört und in der sich die Mensa befindet. Jeder – also auch ich – kann dort sehr gut und sehr günstig essen. Kaffee und Kuchen genieße ich jedoch im Strohauer`s Cafe Alt Heidelberg.

Als letztes spaziere ich zu Fuß den Weg zu meinem Hotel zurück. Da gibt es viel zu entdecken: den Neptunbrunnen am Adenauerplatz, den Park bei der Stadtbücherei, (berühmte) Wandmalereien, z. B. Streetart „Mann mit Hut“ vom peruanischen Künstler Danny Figueroa oka Wesr beim Café P11 am Römerkreis, und direkt bei meinem Hotel einen alten Wagon, der zu einem Restaurant umgebaut wurde. Dort gehe ich sicher einmal hin, um etwas zu essen.

Sonntag, 14. April 2024: Heute gehe ich hinauf zum Schloss; ich fahre mit der Straßenbahn 22 zum Bismarckplatz, von dort mit dem Bus 35 zum Bahnhof „Altstadt“, der direkt beim Karlstor liegt. Der Fußweg führt zuerst durch ein enges Gässchen und dann weiter durch einen Park zum Schloss. Es ist wunderbar ruhig hier. Das ändert sich, als ich beim Schloss ankomme, da ist merklich mehr los …. und wieder denke ich mir, das kommt mir doch bekannt vor – und dann muss ich lachen, natürlich (!) Uschi und ich besuchten Heidelberg, als wir die 4-Flüsse-Fahrt gebucht hatten (das war im September 2018). Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Die Aussicht ist grandios! Ich gehe auf einem anderen Weg zurück in die Stadt.

„Französische Truppen zerstörten das Schloss am Hang über der Stadt, ein französischer Graf rettete die Ruine. Zweimal, 1689 und 1693, schossen französische Truppen die Residenz der Pfälzer Kurfürsten in Schutt und Asche, 1764 schlug der Blitz ein und setzte das ohnehin lädierte Gemäuer in Brand. Kurz zuvor war noch von einem Wiederaufbau die Rede gewesen. Doch dazu sollte es, abgesehen von einzelnen Rekonstruktionen wie dem Friedrichsbau mit seiner prächtigen Renaissancefassade, nie kommen. So thront über der Altstadt die wohl berühmteste Schlossruine der Welt.“

Ich gönne mir auch die Tour mit dem Citybus. Der Bus startet am Karlsplatz, kostet 13 Euro und dauert zirka 40 Minuten. Die Tour ist wirklich kurzweilig und sehr exklusiv, weil zwei Damen und ich den ganzen (mittelgroßen) Cabriobus für uns hatten. Das Wetter passt auch sehr gut, wolkig, nicht zu heiß und kein Regen. Der Buschauffeur fährt sehr langsam durch die Stadt und über einen Lautsprecher erfahren wir von einer sehr angenehmen männlichen Stimme mehr über die Stadt, ihre Gebäude und Geschichte.

Dann spaziere ich noch einmal zur Alten Brücke und besuche das Museum über Friedrich Ebert in der Pfaffengasse (den Tipp habe ich von der Citytour). „Friedrich Ebert – Ein Geselle macht Staat: „Wem ham`se die Krone geklaut? Dem Wilhelm dem Doofen, dem Oberganoven, dem ham`se die Krone geklaut. Wer hat ihm die Kron geklaut? Der Ebert, der Helle, der Sattlergeselle, der hat ihm die Krone geklaut!“ Spottlieder machen in Berlin die Runde, nachdem Kaiser Wilhelm II. im November 1918 abgedankt hat. Der Imperator geht ins Exil, der Sattlergeselle Friedrich Ebert wird Präsident.

„Alte Brücke – von Goethe besungen, von den Heidelbergern geliebt. Die Alte Brücke heißt eigentlich Karl-Theodor-Brücke und ist mit 220 Jahren eher jung. Seit dem 13. Jahrhundert standen hier mehrere Vorgängerbauten aus Holz. Das barock überbaute Brückentor stammt aus dem Mittelalter.“

Alle Informationen zu Architektur und Geschichte habe ich aus der Zeitschrift MERIAN, die ich mir um 5 Euro bei der Touristeninformation gekauft habe – das hat sich richtig gelohnt. Die Texte sind in Anführungszeichen und in kursiver Schrift geschrieben (www.merian.de/maps/heidelberg). 

..... ich fahre weiter nach Würzburg 🙂

Dienstag, 16. April 2024: Das Reisewetter heute ist richtig grauslich: Sturm, Sturmböen, Regen, kalt.

Ich bin richtig froh, dass ich in meinem Hotel Residence – nah am Bahnhof und nah am Main – ankomme. Ich gönne mir gleich eine heiße Dusche. Das Hotel ist ganz nach meinem Geschmack, alter Stil, wahrlich „königlich“.

Ein paar Daten zu Würzburg: Rund 130.000 Einwohner, liegt am Main, ist die drittgrößte Stadt Frankens nach Nürnberg und Fürth, 13 Stadtbezirke, Universitätsstandort (unter anderem Julius-Maximilians-Universität, Hochschule für Musik, Technische Hochschule), Sitz des Bistums und damit katholischer Mittelpunkt Mainfrankens.

Mittwoch, 17. April 2024: Mein erster Spaziergang in Würzburg und diese Stadt ummantelt mich gleich mit seiner Atmosphäre. Es ist ruhiger, gemäßigter und bei weitem nicht so voll wie in Heidelberg – und das mag ich. Ich spaziere (wandere) zur Festung Marienberg und starte beim „Alten Kranen“ unmittelbar neben meinem Hotel. Weiter geht es über die Alte Mainbrücke zur Kirche St. Burkard, über den „Weinwanderweg Schlossberg und Leiste“ durch die Weinlagen zur Festung. – retour wähle ich dann den Weg durch den Landesgartenschaupark (eine gute Entscheidung 😊). Es ist wieder einmal sehr beeindruckend, wie vor hunderten von Jahren gebaut wurde und welche fabelhaften Aussichten es von hier oben gibt. Das Wetter ist mir (fast) immer hold.

Informationen zur Alten Mainbrücke laut Internetseite laut Internetseite der Stadt Würzburg:

„An der heutigen Stelle soll bereits um 1120 die erste Steinbrücke Deutschlands errichtet worden sein. Aufgrund zunehmender Schäden entschloss man sich im 15. Jahrhundert zu einem Neubau durch den Baumeister Hans von Königshofen. In der Barockzeit wurden Brückentore und -türme abgerissen. Um 1730 wurde die Brücke durch die charakteristischen, 4,5 m hohen barocken Heiligenfiguren bereichert. Die Figuren, die bereits 1912 schon einmal zerschlagen und für den Straßenbau verwendet wurden, wurden in der Bombennacht von 1945 zwar stark beschädigt, konnten aber wieder restauriert werden.“

Informationen zur Festung laut Internetseite der Stadt Würzburg: „Die Festung Marienberg ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt und Zeugnis einer mehr als 1000jährigen Geschichte. Schon um 1000 v. Chr. gab es an der Stelle der heutigen Festung eine keltische Fliehburg. Den Kern der späteren Burganlage bildet die 706 geweihte Marienkirche, frühester Sakralbau östlich des Rheins. 1201 wurde die Burg gegründet (der Bergfried stammt aus dieser Zeit) und von 1253 bis 1719 war sie Residenz der Würzburger Fürstbischöfe. Die Hauptburg, vom mittelalterlichen Bering umgeben, wurde um 1600 zum Renaissanceschloss umgebaut. Aus dieser Zeit stammen die Echterbastei und das Brunnenhaus, das als eines der schönsten Beispiele der Renaissance-Architektur in Franken bezeichnet werden darf.“

Wieder im Tal sehe ich mir noch ein bisschen die Altstadt an ….. und so manchen Innenhof muss ich einfach erkunden …… zum Beispiel den „Fichtelschen Hof“ – Informationen laut Internetseite Stadt Würzburg – kaum zu glauben, wie viel Geschichte sich hier erleben lässt:

„1722 wurde das Anwesen von Franz Ludwig von Fichtel geerbt, der Kabinettssekretär und später Hofkanzler von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn bzw. Karl Philipp von Greiffenclau war. Der Fichtelsche Hof ist ein Dreiflügelanlage um einen Innenhof mit einem zweigeschossigen traufständigen Hauptgebäude über hohem Kellersockel mit Mansarddach. Ein großes Portal in der Mittelachse ist beidseitig mit prägnanten Pilastern ausgestattet. An der Decke der Torhalle befinden sich heute Wappen und Stuck der Nachkriegszeit.“

Marienkapelle am Unteren Marktplatz – sehr interessant finde ich die umhäkelte Regenabflussrinne – Informationen laut Internetseite Stadt Würzburg: „Ursprünglich wurde an dieser Stelle zur Sühne von der Bürgerschaft eine Kapelle errichtet. So blieb der Bau ohne pfarrkirchliche Rechte und trägt den Titel „Kapelle“. Auch die „Kramläden“, die bis heute existieren, entstanden bereits 1437. Nach dem Brand im Jahr 1945, bei dem der gesamte Dachstuhl und die hölzerne Inneneinrichtung verbrannten, wurde die Marienkapelle komplett neu ausgestattet.

Neumünster – Informationen laut Internetseite Stadt Würzburg: „Das Neumünster ist über der Grabstätte des Hl. Kilian und seiner Gefährten Kolonat und Totnan errichtet, die hier als Missionare im Jahre 689 ermordet wurden. Die ursprüngliche Romanische Basilika stammt aus dem 11. Jahrhundert, der Chor und der schmuckvolle Turm aus dem 13. Jahrhundert.“

Dom St. Kilian – um den Dom herum stehen interessante Skulturen …. – Informationen laut Internetseite Stadt Würzburg: „Der Bau begann um 1040, die Osttürme wurden 1237 vollendet. Der Innenraum wurde 1701/04 durch Pietro Magno in reichstem Hochbarock stuckiert. 1945 brannte der Dom St. Kilian völlig aus. Die Einweihung nach dem Wiederaufbau fand 1967 statt. Das Äußere des Domes wurde in alter Form wieder aufgebaut, im Querhaus und Chor sind barocke Stuckdekorationen erhalten. Der Altar, das Sakramentshaus und das Chorgestühl 1966/68 wurden von A. Schilling ausgestattet.“

Der heilige Kilian – Informationen laut Internetseite des Bistums Würzburg: „Bis auf den heutigen Tag sind drei Namen aufs Engste mit dem Bistum Würzburg verbunden: Kilian, Kolonat und Totnan. Die drei irischen Wandermönche brachten den christlichen Glauben an den Main und sind dafür sogar in den Märtyrertod gegangen.

Die Einheimischen lieben auch ihre Bäcker und ihre Schoppen, das Würzburger Hofbräu und den Müller-Thurgau: „Der Fränkische Schoppen ist nicht einfach eine Maßeinheit für einen Viertelliter Wein, er ist Sinnbild für Handwerk, Heimat und höchsten Genuss aus Franken.“

Donnerstag, 18. April 2024: Das Wetter ist gleich wie gestern, kalt und wechselhaft. Heute besuche ich die Residenz und ……..ich habe Glück und es beginnt gleich eine Führung – die ist kurz, aber sehr gut! Aus dem Stadtfolder: „UNESCO-Weltkulturerbe Residenz – Hauptwerk des süddeutschen Barocks, eines der bedeutendsten Schlösser Europas. 1981 mit dem UNESCO-Welterbetitel ausgezeichnet. 1720 bis 1744 erbaut nach Plänen Balthasar Neumanns unter Mitwirkung von L. v. Hildebrandt aus Wien und M. v. Welsch aus Mainz. 1945 blieben unversehrt erhalten: das großartige Treppenhaus mit freitragendem Gewölbe und glanzvollem Deckengemälde von Giovanni Battista Tiepolo; Weißer Saal mit reicher Stuckzier von Antonio Bossi; Kaisersaal mit prächtiger Ausstattung und Fresken von Tiepolo; Gartensaal mit Deckengemälde von J. Zick.“

Der Herr mit dem weiten, weißen Mantel (= Giovanni Battista Tiepolo Selbstporträt) schaut mich immer direkt an, egal auf welcher Seite ich im Treppenhaus stehe.

Der Hund im Gemälde wechselt seine Figur – von der einen Seite des Saals ist er schlanker, von der anderen fülliger.

Der Hofgarten ist ebenfalls eine Augenweide – die armen Blumen müssen wirklich „winterhart“ sein. Ich bin immer ein bisschen im Wettkampf mit dem Regen, der alle paar Minuten einsetzt, aber auch wieder schnell vorbei ist. Dann reißt es auf, man sieht einen blitzblauen Himmel und die Sonne scheint. Ich komme gerade noch rechtzeitig in eine Bäckerei – jetzt schüttet und hagelt es!!! Da schmeckt der Kaffee, das Weckerl und der Kuchen gleich noch einmal so gut bei „Rösners“.

..... auf geht es nach ...

Samstag, 20. April 2024: Ich komme gut in Erfurt an, die Deutsche Bahn war fast pünktlich – von Würzburg nach Erfurt gibt es eine direkte Verbindung, die Fahrtzeit beträgt 2 Stunden 20 Minuten, man merkt, dass heute Samstag ist, der Zug ist voll besetzt, aber ich habe mein Plätzchen gefunden (in den Regionalzügen kann man keine Sitzplätze reservieren). Gleich beim Bahnhof ist ein italienisches Restaurant und ich habe richtig Gusto auf etwas Italienisches – ich wähle eine Tomatensuppe und Bruschetta. Dann gehe ich zu meinem Quartier, dass wirklich – mit Koffer – nur drei Minuten vom Bahnhof in der Schmidtstedter Straße liegt – zuerst wundere ich mich schon, die Gegend schaut – so auf den ersten Blick – nicht so vertrauenswürdig aus. Das Haus, wo limehome Appartements anbietet, ist jedoch ansprechend und das Appartement selbst ist wirklich sehr schön, hell und gut durchdacht.

Sonntag, 21. April 2024: Mein erster Spaziergang durch Erfurt, mithilfe des Internets habe ich mir ein wenig Wissen angeeignet und die Wegweiser sind auch sehr gut positioniert.

Gleich in der Nähe liegt der Stadtpark (genau hinter dem Hauptbahnhof) – ich gehe jedoch von meinem Hauseingang nach links bis zur Gera und überquere diesen Stadtfluss (Stadtflüsschen 😊) über eine Fußgängerbrücke und bewundere gleich an haushohes Wandbild. Der Wind bläst jedoch zwischendurch so heftig, dass ich auf einen Spaziergang durch den ganzen Park verzichte – es muss mir ja nicht gerade ein Ast auf den Kopf fallen. Ich spaziere zurück und gehe dann in die andere Richtung am Schmidtstedter Ufer entlang. Die Gera hat viele Namen in Erfurt, so z. B. Gera, Breitstrom, Bergstrom (bei der Krämerbrücke), Walkstrom, Flutgraben, Schmale Gera und Wilde Gera.

 

Wissenswertes über Erfurt laut dem Stadtführer „Erfurt zu Fuß“ mit Hermann H. Saitz – Auszüge (den Stadtführer kann man sich bei mir ausborgen): „Als Erfurt 742 nach Christus aus dem Dunkel der Geschichte auftauchte, muss es schon ein Städtchen gewesen sein. Im ersten schriftlichen Zeugnis über Erfurt schrieb der Missionar Thüringens, Bonifatius, an den Papst: ….. qui dicitur Erphesfurt, qui fuit iam olim urbs pagnorum rusticorum (… der Erphesfurt heißt und der schon von alters her eine Stadt der heidnischen Bauern gewesen ist). Die üppigen Pfründe Erfurts waren natürlich auch die Grundlage für ein reiches Geistesleben und eine rege Bautätigkeit. Bauensembles von hohem künstlerischen Ran prägen bis heute das Stadtbild. Die Benediktiner und die großen Bettelmönchsorden der Dominikaner, Franziskaner und Augustiner-Eremiten hatten ebenso ihre Klöster in der Stadt wie die 1379/1392 von den Bürgern gegründete Universität, die älteste im deutschen Sprachgebiet. Hinzu kamen aber auch die 26 Pfarrkirchen mit zusammen etwa 40 Türmen. …… Sie alle gaben der Stadt ihre Beinamen „Das Rom des Nordens“ und „erfordia turrita“ – türmereiches Erfurt.“

Ich biege bei der Meyfartstraße nach links ab und komme direkt zum Anger, wo auch ein Denkmal von Martin Luther steht, die Kirche hinter ihm ist die Kaufmannskirche. Es sind überraschend wenig Menschen unterwegs. Ich gehe die Bahnhofstraße zurück, schaue kurz noch von außen auf das Kunstmuseum, quere den Juri-Gagarin-Ring und bin zurück bei meiner Ferienwohnung.

Montag, 22. April 2024: Das Wetter ist heute viel freundlicher. Ich spaziere über den Anger, die Schlösserstraße entlang zum Fischmarkt und weiter zur Krämerbrücke. Ich begreife erst jetzt, warum in Erfurt immer wieder Figuren aus dem Kinderfernsehen zu sehen sind. Der Kinderkanal KIKA ist hier in Erfurt zu Hause – und das nutze ich gleich für meine „sozialen Kontakte“. Mir gefällt Erfurt richtig, richtig gut – die Stadt ist auch geprägt vom Mittelalter und doch – für mich – ganz anders als die Städte vorher. In die Krämerbrücke „verliebe“ ich mich auch ein bisschen (darum habe ich sie auch von allen Ecken und Enden und mehrmals fotografiert 😉). Ich besuche das „Haus der Stiftungen“ – hier informiert eine Dauerausstellung über die Geschichte der Krämerbrücke.

Auszug aus dem Stadtführer „Erfurt zu Fuß“ mit Hermann H. Saitz: „Der Anger wird 1196 erstmals als Straßenmarkt für den Waidhandel erwähnt. Da die Waidpflanze als Farbstoff des Mittelalters eine der wesentlichen Quellen des Reichtums gewesen ist, muss der Anger für ungefähr 400 Jahre eine der großen Drehscheiben des deutschen Wirtschaftslebens gewesen sein. …… Neuer Angerbrunnen: Werfen wir noch einen Blick auf den östlichen Schlussplatz des Angers mit einem im Grundriss blütenförmigen Brunnen, den eine Plastik von Waldo Dörsch von 1982 zum Thema „sozialistische Lebensfreude“ krönt. …………. Fischmarkt und sein Umfeld: In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts bildete sich in Erfurt unter den reichen Kaufmannsfamilien in der Organisationsform eines Rates eine Elite heraus, die begann, die Verwaltung des städtischen Gemeinwesens zu organisieren. Ihr Versammlungsort war das Rathaus, dessen entscheidende Bauteile ab 1250 entstanden sein dürften. Zusammen mit diesem bildete sich durch Verlagerung eines Hospitals und der Kirche S. Martin vor dem Rathaus ein Platz heraus, der 1248 erstmals erwähnte Fischmarkt. …. Der Fischmarkt war nicht nur Handelsplatz, hier versammelten sich auch die Bürger, z. B., um Gericht zu halten, dem Rat die Treue zu schwören oder sich gegen ihn zu erheben. ……… Wenn Luther von Erfurt als „Schmalzgrube“ sprach, so galt dies insbesondere für die Krämerbrücke und ihr Umfeld. Die Krämerbrücke ergänzte die etwa 200 m nördlich gelegene Furt (und Brücke) für den Fernhandel durch eine Allwetterverbindung für Fußgänger und leichte Fahrzeuge zwischen den Märkten beiderseits der Gera. ……………….. Zwischen 1472 und 1945 waren unter anderem folgende Gewerke / Läden auf der Krämerbrücke üblich: Hutmacher, Knopfdrücker, Beutler, Krämer, Strumpfbereiter, Perückenmacher, Zinngießer, Drechsler, Nudelfabrikant ……..“

Weiter geht es durch die Stadt und ich staune, weil es so viele schöne alte Fachwerkbauten gibt ….. und viele, viele Kirchen, ab und zu sehe ich auch Gekritzel und fast abbruchreife Häuser. Ich bin am Domplatz angekommen und die beiden Bauwerke Dom und Severikirche begrüßen mich schon von weiten. Angeblich hat man die Erfurter einmal gefragt, warum sie zwei Kirchen auf den Berg gebaut haben. Sie haben geantwortet: „Weil für drei kein Platz war!“ Vom Domplatz sieht man bereits gut auf die Zitadelle Petersberg, zu der ich hinaufgehe und ein Stück mit dem Panoramalift fahre. Die Ausblicke hier sind einfach herrlich. Als historischen Abschluss steige ich die Stufen zu Dom und Serverikirche hinauf und bin wirklich fasziniert von so viel Baukunst und Prunk.

Auszug aus dem Stadtführer „Erfurt zu Fuß“ mit Hermann H. Saitz: „Zitadelle Petersberg: Das Benediktinerkloster St. Peter und Paul auf dem Berg über der Stadt war nicht nur als ein geistlicher, sondern auch als weltlicher Ort von Bedeutung. Wir wissen von über 20 Synoden und Reichstagen. Heinrich I. ließ hier 936 seinen Sohn Otto I. zu seinem Nachfolger wählen, Heinrich der Löwe hat 1181 die Knie vor Kaiser Barbarossa gebeugt, der erste Habsburger auf dem Kaiserthron, Rudolf I., hat auf dem Petersberg ein Jahr lang regiert. ………….Die Peterskirche (= leider auch versperrt) ist eine dreischiffige Basilika mit geradem Chorabschluss. Der Baukörper ist 74 m lang und 20 m breit. Das Querhaus ist 34 m breit und 11,50 m tief. ………“

Zurück geht es durch schon bekannte und noch unbekannte Gässchen.

Auszug aus dem Stadtführer „Erfurt zu Fuß“ mit Hermann H. Saitz: „Allerheiligenstraße: Sie vermittelt bei einiger Fantasie des Betrachters einen anschaulichen Eindruck mittelalterlicher Urbanität. Die Häuser sind in gutem Zustand, neuere Gebäude fügen sich verhältnismäßig unauffällig ein. ………………Große und Kleine Arche: Nur wenige Schritte in die Große Arche hinein (Nr. 14) auf gotischen Kellern der Waidjunkerhof „Zum roten Hause“, ein Renaissancehaus von 1577, heute als Naturkundemuseum genutzt. ….. Wenige Schritte in die Kleine Arche hinein steht links die kleine Magdalenenkapelle aus dem 14. / 15. Jahrhundert. ……..

Vor dem Hochzeitshaus zweigt rechts der Archehof ab. Der Archehof ist kein historischer Raum, sondern zu DDR-Zeiten im Rahmen der Sanierung dieses Gebietes entstanden. Sein größter Flächenanteil gehört zur ehemals barocken Hofanlage des Hauses Marktstraße 38, dessen Abschluss der Waidspeicher bildet. ……………. Waid (Isatis tinctoria) ist eine zweijährige, gelbblühende, kreuzblütige Pflanze, im Habitus der Tabakpflanze ähnlich. Ihre Blätter konnten im Erfurter Gebiet bis zu viermal im Jahr geerntet werden. Unter großen Waidmühlen, wie eine noch auf der Cyriaksburg zu sehen ist, wurden die Blätter gemaischt, einer fermentiven Spaltung unterzogen und dann zu Bällen geformt und getrocknet. Mit Wasser und Urin begossen, gärten die Waidbälle und zerfielen während eines halben Jahres zu einem ascheartigen Pulver, dem Taubenmist vergleichbar. Dieses Waidpulver verkauften und versandten, in Fässer abgefüllt, die Erfurter Waidjunker. In Wasser aufgelöst, ließen sich damit Textilien blau färben. Die eingefärbten Textilien entfalten ihre blaue Farbe jedoch erst nach etwa zwei Stunden auf der Leine in der Sonne hängend, man „erlebt sein blaues Wunder!“ Seit 1987 nutzen das Kabarett „Die Arche“ und das Erfurter Puppentheater den Waidspeicher als Spielstätte.  ……“

Dienstag, 23. April 2024: Ich sehe mir den Willy-Brandt-Platz vor dem Bahnhof mit dem berühmten Fenster an.

Auszug aus dem Stadtführer „Erfurt zu Fuß“ mit Hermann H. Saitz: „BahnhofstraßeWilly-Brandt-Platz: Wir gehen in der Bahnhofsstraße in Richtung Bahnhof. Etwa auf der Mitte dieser architektonisch wenig anspruchsvollen Straße steht, ein wenig in der Tiefe, die Reglerkirche, ein wichtiger baulicher Akzent des mittelalterlichen Erfurts. Diese doppeltürmige Kirche war Bestandteil eines Klosters der Regulierten Augustiner Chorherren, daher der Name. ……………. Endpunkt ist der Willy-Brand-Platz. Auf dem Platz stehend, kann man die drei durchaus bemerkenswerten Erfurter Bahnhofsarchitekturen sehen. Das ehemalige Hotel „Erfurter Hof“ (1905/1914) war am 19. März 1970 Schauplatz des Treffens zwischen dem damaligen Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Willy Brandt, und dem Vorsitzenden des Ministerrates der DDR, Willy Stoph. Man kann dieses Treffen ohne Übertreibung als Beginn des Prozesses, der zur Wiedervereinigung Deutschlands führte, ansehen. ……………….. Dem historisch bedeutenden Ereignis ist das Kunstwerk „Willy Brandt ans Fenster“ (Leuchtschrift) auf dem Dach des Gebäudes gewidmet. Es gibt den Ruf der damals auf dem Bahnhofsplatz versammelten etwa 5000 Erfurter wieder.“

Vom Bahnhof aus geht es mit der Straßenbahnlinie Nummer 5 in den Zoo – da bin ich den ganzen Tag 😊!

Mittwoch, 24. April 2024: Ein bisschen mehr Geschichte …………………….. – Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt (= leider geschlossen).

Auszug aus dem Stadtführer „Erfurt zu Fuß“ mit Hermann H. Saitz: „Das Augustinerkloster zu Erfurt (= war leider bei meinem Besuch nicht geöffnet) ist eng mit dem Namen Luthers verknüpft und auf diese Weise eines der evangelisch-lutherischen Zentren in Europa. Luther kam 1501 als Student nach Erfurt und studierte an der damals sehr bedeutenden Universität zunächst die sogenannten Freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musik). Er brach diesen Studiengang ab, trat am 17. Juli 1505 als Novize in das Augustinerkloster ein, studierte nun Theologie und wurde Mönch. 1507 weihte ihn Bischof Bonemilch v. Lasphe im Erfurter Dom zum Priester.“

Erfurt hat auch eine sehr verwurzelte jüdische Geschichte, um mehr zu erfahren gehe ich in das Musem „Alte Synagoge“ – fotografieren leider nicht erlaubt, dafür habe ich mir das Sonderheft Nummer 19 „Stadt und Geschichte – Zeitschrift für Erfurt“ gekauft – hier einige Auszüge: „Seite 3 – Editoral – 10 Jahre Museum Alte Synagoge von Dr. Tobias J. Knoblich: In den 1990er Jahren wurde die Alte Synagoge durch die Öffentlichkeit wiederentdeckt, bauhistorisch untersucht und 1998 von der Stadt Erfurt erworben, im selben Jahr wurde der Erfurter Schatz gefunden. Bald schon keimten erste Überlegungen auf, ihn in der Alten Synagoge auszustellen und das Bauwerk selbst zum Exponat zu machen.

Seite 7 und 8 – Wo lebten die Erfurter Juden im Mittelalter? von Dr. Barbara Perlich: …. Es sind vor allem die schriftlichen Quellen, die uns verraten, wo di Erfurter Juden im Mittelalter lebten. Die wichtigsten Zeugnisse hierbei sind die Freizinslisten für die erste (bis 1349) und das liber iudeorium (Judenbuch) für die zweite Gemeinde. In diesen Steuerlisten, die für mehrere Jahre nacheinander erhalten sind, sind der Name des Zahlungspflichtigen und die zu entrichtende Summe angegeben, beispielsweise: Salam von Aschaffenburg (zahlt) für den Hof, den er selbst bewohnt, 1 Denar.

Seite 14 und 15 – Die mittelalterliche Mikwe – von Dr. Karin Sczech: Für eine jüdische Gemeinde im Mittelalter war das rituelle Bad von großer Bedeutung. Es waren in erster Linie die Frauen, die nach Geburten, vor Hochzeiten und nach der Menstruation das Bad aufsuchen mussten, damit sie nach erfolgter Reinigung wieder den ehelichen Geschlechtsverkehr ausüben durften. Männer mussten nach Kontakt mit Toten, Kranken oder anderen im religiösen Sinne Unreinen in der Mikwe untertauchen, bevor der Synagogenbesuch erlaubt war. …………… Das Bad in der Mikwe erfolgte nach genauen Vorschriften. Der vollkommen nackte Körper musste komplett unter Wasser, dabei hatte man selbst Schmuckstücke vorher abzulegen. Das Wasser musste „lebendes Wasser“ sein, es durfte nicht geschöpft werden, erlaubt waren Quellwasser oder Grundwasser und es musste im Becken umgerechnet mindestens ein Kubikmeter Wasser enthalten sein.“

Ich genieße noch ein bisschen die Atmosphäre der Stadt, besuche noch einmal die Krämerbrücke, schaue mir hier die Minivorstellung des Puppentheaters an und esse ein Eis vom Goldhelm Eiskrämer, weil es mich trotz der kalten Temperaturen anlacht.

Donnerstag, 25. April 2024 – es geht weiter nach Waren an der Müritz. Erzählungen und Fotos dazu auf der neuen Blogseite „Mecklenburgische Seenplatte“.

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