Slowakei

Vitajte! Herzlich willkommen in der Slowakei!

Die Slowakei gehörte vom Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu Ungarn. Wie viele andere Völker auch wollten sie jedoch politisch unabhängig sein, um sich so auf ihre historischen, religiösen und kulturellen Wurzeln zu besinnen. Nach dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie 1918 gründeten sie mit ihren tschechischen Nachbarn die Tschechoslowakische Republik. Nach der deutschen und anschließenden sowjetischen Besetzung im 2. Weltkrieg wurde 1945 die Tschechoslowakische Republik wieder hergestellt. 1948 gelangte die Republik unter kommunistische Herrschaft. Der politische Umbruch in der UdSSR 1989 führte letztendlich zur Teilung in die unabhängigen Staaten Tschechische Republik und Slowakische Republik. Bratislava wurde die Hauptstadt der Slowakei.

Banská Bystrica, 6. bis 13. Mai 2025

Banska Bystrica (Neusohl) liegt direkt im Zentrum der Slowakei am Zusammenfluss der Flüsse Hron und Bystrica am Fuße der Niederen Tatra. In Banská Bystrica wurde hauptsächlich Kupfer abgebaut. Die Bergbauunternehmen, die hier seit dem 13. Jahrhundert hauptsächlich Gold, Silber und Kupfer abbauten, gehörten vor allem den angesiedelten Deutschen. Eine Blüte erreichte die Stadt um 1500 durch einen Zusammenschluss der Augsburger Familie Fugger und der Zipser Familie Thurzo zu einem der größten europäischen Handelsunternehmen. 1524 und 1761 vernichteten Stadtbrände immer einen Großteil der Stadt – es starben fast ein Drittel der Bevölkerung.

Mein Wissen habe ich aus deutschsprachigen Informationsfolder aus dem Tourismusbüro, von Wikipedia, Visit Banská Bystrica – Visit Banská Bystrica, Informationen der Museen (sowohl Handyführer als auch Informationstafeln).

6.Mai 2025 – von Banská Stiavnica nach Banská Bystrica dauert die Fahrt nur etwas über eine Stunde mit dem Zug und es gibt immer wieder Schönes zu sehen. Ich gehe zirka 25 Minuten vom Bahnhof bis in die Altstadt zu meinem Hotel „Kuria“. ist – vorher genieße ich Kaffee und Kuchen, da ich erst ab 14 Uhr einchecken kann. Mein Hotel stammt aus dem 15. / 16. Jahrhundert und hat einen (ab und zu etwas düsteren) besonderen Charme. Ich mache mich etwas ortskundig und genieße im hauseigenen Hotel mein Abendessen. 

7.Mai 2025 – der Himmel ist bedeckt und es regnet ein bisschen, eigentlich nieselt es nur. Ich ziehe mich warm an und spaziere meine erste (ausgiebige) Runde: Stadtburg mit der Kirche Himmelfahrt der Jungfrau Maria / Mathäus Haus / Uhrturm / ein kurzer Blick auf den Slov. Narod. Povstania (Platz des slowakischen Nationalaufstandes) – dann die Kapitulska Ulica gerade bis zum Fluß Hron – links entlang geht ein schöner Fußweg den Fluss entlang bis zum Bahnhof – zurück gehe ich durch einen Park, weiter durch eine Fußgängerzone – dann nach rechts in die Horna Ulica – in dieser Straße war ich auch schon gestern – und ich komme aus dem Schauen gar nicht heraus – es gibt so viel zu sehen: Die Villa von Dominik Skutecký ist eine Familienvilla mit einer Künstlerwerkstatt im ersten Stock, faszinierende Passagen / Innenhöfe – eine Dame zeigt mir sogar ihre Wohnung – die Wohnung stellt sich als Yoga-Center heraus.

Burggelände: Das Mathias-Haus erweckt auf den ersten Blick Aufmerksamkeit – es hat fünf Stockwerke, wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut. Die Maria-Himmelfahrt-Kirche wurde im 13. Jahrhundert auf dem Fundament einer romanischen Basilika erbaut. Sie ist das älteste Gebäude in der ganzen Stadt. Das Prätorium, erbaut um das Jahr 1500, war in der Vergangenheit Sitz des Stadtrates– derzeit befinden sich die Ausstellungsräume der Mittelslowakischen Galerie in diesem Gebäude. Barbarkan (Festungsteil mit Turm der “deutschen Kirche” – das Burggelände wurde über eine Fallbrücke mit künstlich errichtetem Wassergraben betreten.

Ich bin wieder am Slov. Narod. Povstania angekommen, hier steht das Haus Präterium (Hausnummer 1) – ein prunkvolles Haus – ich bin ganz überrascht, als ich eintrete – was für eine Pracht – gleich in der Aula kann man sich eine Ausstellung des Künstlers Palo Mandzi ansehen. Sie trägt den Titel “Metamorphosen”. In diesem Haus befindet sich auch die Touristen-Information – und welche schöne Überraschung, es gibt mehrere Informationsfolder auf Deutsch 😊 (= es ist das Rathaus und entstand im 15. Jahrhundert durch das Verbinden von zwei separaten gotischen Häusern. Es diente fast 250 Jahre als Sitz der Stadtverwaltung.

8.Mai 2025 – Feiertag in der Slowakei: Ich erkunde den Slov. Narod. Povstania (oder auch Námestie SNP) und die Lazovná Ulica (Fußgängerzone) – ich bin überrascht, wie wenig Menschen unterwegs sind.

Lazovná Ulica – beeindruckend – viele Gebäude sind schon renoviert, andere wieder fast dem völligen Verfall preisgegeben …… und ich begegne nur zwei, drei anderen Personen. Hier gibt es ein einzigartiges Theater (schade, dass ich keine Vorstellung sehen kann): “Das Theater aus der Passage ist ein professionelles Kommunitätstheater, das als einziges seiner Art in der Slowakei mit den geistig behinderten Schauspielern arbeitet. In seiner Tätigkeit verknüpft es den kulturellen, künstlerischen und den sozialen Bereich. In Banská Bystrica wirkt es bereits seit 1995 und es wird von drei Organisationen gebildet. In dem Theater aus der Passage, im Tageszentrum des Theaters und in dem Unterstützten Wohnen arbeiten gegenwärtig 9 Angestellte und 14 Schauspieler.”

9.Mai 2025 – es scheint die Sonne!!! Auf geht es die Kapitulsca Ulica hinunter, über die Hron zum Hausberg Urpin – Ziel: Kalvarska hora – Urpin – wandern. Der Wegweiser führt mich zum Bahnhof mesto – von dort starten mehrere Wanderwege – nach einigen sehr langgezogenen Serpentinen komme ich bei der Kalvarienkapelle an – aber wo sind die ganzen Kreuzwegstationen und wo ist die berühmte Lindenallee?

Kalvarija: “Die 8 Stationen stellen den Weg von Jesu Christi vom Haus des Pilatus bis zum Berg Golgatha dar, wo er gekreuzigt wurde. Der Urpinská-Kalvarienberg besteht aus acht Stationen mit einer Kapelle, an deren Ende eine kleine Kirche auf einem Hügel steht, einer von Bäumen gesäumten Allee und einem kleinen Kloster. Die Mönche des Klosters kümmern sich um die geistliche Betreuung des Kalvarienbergs und den Schutz dieses Denkmals.” Weiter geht es den Hausberg Urpin hinauf – auch hier stelle ich fest, das Wegweiser oft an den wirklich entscheidenden Stellen fehlen – und als ich wieder einmal “ganz allein im Wald” bin, denke ich plötzlich daran, was ich denn mache, sollte ich hier doch einen Bären treffen ………….. 😉.

Ich gehe zurück in die Altstadt und besuche das Museum zum Slowakischen Nationalaufstand – ein interessantes Gebäude. Der junge Mann an der Kasse teilt mir mit, dass man derzeit nur zwei Ausstellungen im Erdgeschoss ansehen kann – die oberen Stockwerke sind geschlossen – es werden alle Fenster getauscht. Ich bedanke mich und sage, dass mich neben der Geschichte vor allem das Gebäude selbst mit seiner Architektur interessiert hätten …… und gehe. Ich war kaum eine Minute draußen, da holt mich der junge Mann ein und sagt, er habe mit seinem Chef gesprochen – dieser würde mir das Gebäude zeigen. Eine Einzelführung – wie großartig! Architekt Dušan Kuzma entwarf das Gebäude, das in der Mitte getrennt ist – damit drückt er die tragische Geschichte und den Kampf von zwei Seiten während des 2. Weltkrieges aus. Die schmale Glasbrücke soll jedoch ausdrücken, dass man Trennendes auch wieder verbinden kann. Die riesenhafte Skulptur stammt von einem ungarischen Künstler.

Bei der Evangelischen Kirche (wie bei uns leider auch geschlossen) und dem evangelischen Friedhof schaue ich noch vorbei. Ursprünglich wurde die Kirche in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Holzkirche (ohne Nagel!) erbaut. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie durch eine neue Kirche im Stil des Klassizismus ersetzt. Markant ist, dass die Kirche keinen Turm und Raum für 1800 Personen hat. Vor dem Eingang zum Pfarrhaus (1715) befindet sich ein in das Pflaster eingelassener Gedenkstein, der dem evangelischen Pfarrer Ján Bakoss gewidmet ist. Er war sehr an den Erfolgen des Slowakischen Nationalaufstandes beteiligt, für die er später verhaftet und ermordet wurde. Der evangelische Friedhof entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts – unter anderem ist auch Ján Bakoss hier begraben.

10.Mai 2025 – Museumstag; Ich besuche die Thurzo-Fugger Erlebnisausstellung in der Barbakane auf dem Gelände der Stadtburg. Ich erfahre, dass die Barbakane zur Verteidigung diente und nicht zum Burgareal gehört. Die Ausstellung erzählt alles über die Bergbaugeschichte der Stadt und Dörfer – vor allem widmet sie sich der Zeit der berühmten Thurzo-Fugger-Gesellschaft und des Kupferhammers. Die Gestaltung der Ausstellung wurde durch das internationale Projekt Europäische Fuggerstraße inspiriert, dessen Partner neben Banská Bystrica die Städte Augsburg und Bad Hindelang aus Deutschland, Schwaz und Hall in Tirol aus Österreich und Sterzing aus Italien sind.

Das nächste Museum, das ich besuche, ist das Thurzo-Haus. Es wurde im Jahr 1495 Sitz der Thurzo-Fugger-Handelsgesellschaft – markant ist die Renaissance-Sgraffito-Fassade. Hier interessiert mich vor allem die Wandmalereien im Grünen Saal – ich bin auch hier allein im Gebäude unterwegs – das hat was! Das Haus selbst gehört zu den ältesten Bauwerken der Stadt (1495) und wurde aus zwei Häusern zusammengefügt. Im 2. Weltkrieg wurde das Haus schwer beschädigt und zur Ruine. Es stand schon vor dem Abriss, als man die Wandmalereien im Grünen Saal entdeckte und das Haus umfassend saniert wurde. Neben dem Grünen Saal mit den Wandmalereien erfährt man in der über zwei Geschosse angelegten Ausstellung viel über die gesellschaftliche Entwicklung dieser Stadt und über den Bergbau.

Das war genug Museum für heute – ich spaziere nun durch die Seitengassen …………. In einem netten, abseits gelegenen kleinen Café genieße ich (bereits zum zweiten Mal) meine Pause – sehr guter Kaffee und einem besonderen Kuchen. Nachdem ich nun gestärkt bin, gehe ich zum Sissi-Denkmal und dem alten Industriegelände, von dem ich in der ersten Ausstellung erfahren habe.

11.Mai 2025 – auf der Suche nach dem Kreuzweg ……………… – irgendwo müssen diese kleinen Kapellen ja sein – nach drei “Anläufen” finde ich den Weg und bin fast ein bisschen enttäuscht – die kleinen Kapellen sind so hoch, dass man die Kreuzwegbilder gar nicht sieht – ich “begleite” jedoch eine Dame mit ihrer Mutter, die eine Bibel mit haben und lesen bei jeder Kapelle aus dieser – das berührt mich. Die Lindenallee ist auch nicht so stattlich, wie ich sie mir vorgestellt habe – dafür habe ich vor dem Finden der Kreuzwegstationen viel Interessantes entdeckt, z. B. die Schisprungschanze und ein besonderes Haus, das ein Lokal ist.

12.Mai 2025 – Regentag ist Pausentag 😊 …….. und morgen geht es weiter nach Krakau.

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Banská Štiavnica, 29. April bis 6. Mai 2025

Banská Štiavnica ist die älteste Bergbaustadt in der Slowakei und liegt inmitten der Schemnitzer Berge auf 600 m Seehöhe und hat zirka 9.300 Einwohner:innen. Den Fluss Štiavnica sieht man in der Stadt nicht, da er unterirdisch verläuft und als “Abwassersammler” dient Die Entwicklung der Stadt ist eng mit den reichen Funden von Edelmetallen, besonders Silbererz, verbunden. Silber wurde vom 13. bis zum 18. Jahrhundert abgebaut. 1735 wurde die erste Bergschule von Samuel Mikovini gegründet – Banská Štiavnica gehörte damals zu Ungarn. 1762 gründete man die erste Berg- und Forstakademie Europas. Seit 1993 steht sie auf der UNESCO-Welterbe-Liste. Das Städtchen hat rund 9.300 Einwohner.

Mein Wissen ganz speziell zu dieser Stadt ist von: Wikipedia, Folder aus dem Tourismusbüro, / Die historische Stadt Banská Štiavnica und die technischen Denkmäler in ihrer Umgebung – UNESCO-Welterbezentrum / Entdecken Sie selbst – Region Banská Štiavnica / Schemnitz: Der Online-Reiseführer von MARCO POLO / Banská Štiavnica: Mein slowakisches Lieblingsstädtchen – Horseshoe Travel / Schloss Svätý Anton – Slovakia.travel

29.April 2025 – ich fahre mit dem Zug von Bratislava nach Kozàrovce, von dort weiter mit dem Zug nach Zarnovica – mein Vermieter hat für mich von diesem Ort ein Taxi nach Banská Štiavnica reserviert (= ist die einfachste und bequemere Art). Der Zug hat 6er-Abteil – eine Dame sitzt schon im Abteil (sie ist zirka so alt wie ich) und springt sofort auf, um meinen Koffer auf die Ablage zu heben – dabei will sie mich nicht helfen lassen – aber das kommt ja gar nicht in Frage. Dann bietet sie mir etwas von ihrer Jause an – danke nein, ich zeige auf meine Jause. Die Dame spricht nur slowakisch und ich kann nur ein paar Wörter: Bitte (Prosim), danke (d’akujem) , Guten Tag (dobrý deň) und Hallo (Ahoij – wirklich!), ja (áno), nein (nie sprich ni-e) und Tschüss (Čau). Das Interessante, die Dame spricht mit mir trotzdem weiter – mit Zeichensprache usw. sage ich ihr, dass ich nach Banska Stiavnica fahre.

30.April 2025 – ich gehe zum Tourismusbüro und hole mir dort den Stadtplan. Dabei entdecke ich in derselben Seitenstraße ein “Wandgemälde” – ich frage im Tourismusbüro nach (der Herr spricht naja Englisch) – er erklärt, dass an diesem Wandrelief die Geschichte von Banksá Stiavnica erzählt wird – vom Bergbau bis zur Aufnahme in die Liste der Weltkulturerbe.

Rathausplatz: Die gotische Kirche der Heiligen Katharina (1491) und das Rathaus (14. Jahrhundert, Umbau 1787 bis 1788) mit dem schlanken Uhrturm trennen den Rathausplatz vom Dreifaltigkeitsplatz. Erwähnenswert ist, dass der Minutenzeiger des Uhrturms als Stundenzeiger und der Stundenzeiger als Minutenzeiger agiert.

Es geht weiter über den Hauptplatz – genauer Dreifaltigkeitsplatz – und die Starozámocká entlang zum Alten Schloss. Die Anlage spiegelt einmal mehr wider, wie imposant vor hunderten von Jahren gebaut wurde – ich komme mir ganz klein vor. Wenn man will, kann man auf den Turm hochgehen – ich will heute nicht 😊 .

Dreifaltigkeitsplatz: Den Platz zieren schöne Stadthäuser, teilweise mit prächtigen Sgraffito-Verzierungen (= historische Putztechnik, die erstmals in der Renaissancezeit eingesetzt wurde) und eine barocke Pestsäule zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit (1759 bis 1767).

Altes Schloss: Grundlage des Komplexes ist eine romanische dreischiffige Basilika (13. Jahrhundert) mit benachbartem Beinhaus. Sie ist die ehemalige Pfarrkirche. Ansonsten sind im Burgareal das Lapidarium (Steinsammlung) sowie Ausstellungen zu einzelnen Handwerken untergebracht. Zwei Räume sind den bekannten Štiavnicer Tabakspfeifen mit dem charakteristischen tönernen Kopf gewidmet. Die Anlage spiegelt einmal mehr wider, wie imposant vor hunderten von Jahren gebaut wurde – ich komme mir ganz klein vor. Wenn man will, kann man auf den Turm hochgehen – ich will heute nicht 😊 .

Neues Schloss: Das neue Schloss steht auf einem Hügel (auch Frauenberg, Mädchen- oder Jungfrauenburg genannt). Man errichtete es zum Schutz gegen die Türken als einen prismenförmigen Turm mit vier Eckbasteien. Der Besuch lohnt sich, neben den interessanten Ausstellungen zum Bergbau und den Kämpfen gegen die Türken hat man einen fantastischen Ausblick auf die Stadt und ihre Umgebung.

1.Mai 2025 -ich besuche das Schloss in Sväty Anton. Auf der Rückseite des Stadtplanes gibt es ein paar Tipps zu den Sehenswürdigkeiten. Beschrieben ist der Weg mit 3 Kilometer von Banksá Stiavnica – das klingt nach einem schönen Spaziergang hin und zurück – dachte ich. Ich gehe und gehe und komme dann zu einer großen Kreuzung – da steht dann das Schild „Sväty Anton – 3 Kilometer“ – ok, bis jetzt bin ich zirka einen Kilometer gegangen, also gehe ich weiter – die Sonne scheint und es ist richtig warm. Leider führt die ganze Strecke nur der Hauptstraße entlang – die Hälfte davon ohne Gehsteig – ich gehe und gehe und gehe und habe das Gefühl nie mehr anzukommen – aber umdrehen ist keine Option für mich. Zum Glück! Es hat sich ausgezahlt – das Schloss ist wunderbar, der Park sensationell und ich verbringe fast den ganzen Tag hier – der Rückweg ist dann gar nicht mehr so schlimm.

Das Schloss kann man nur im Rahmen einer Führung besichtigen und diese wird nur in Slowakisch angeboten. Ich bekomme einen Katalog auf Deutsch. Schon ein bisschen “anders” – ich höre die kräftige Stimme des Museumsmitarbeiters, sehe den Raum und die Exponate und lese nebenbei auch noch die deutschen Texte. Leider darf man im Schloss nicht fotografieren. Das finde ich sehr interessant und ich denke sofort an unser Schloss Eggenberg 😊 : In der Schlossarchitektur ist die Symbolik des Kalenders ausgedrückt. Es hat vier Eingänge, sieben Arkaden, 12 Schornsteine, 52 Zimmer und 365 Fenster.

2.Mai 2025 – ich frühstücke im Café Stará Skola – gut gestärkt gehe ich meinem ersten Tagesziel entgegen: Kalvária – obwohl der Aufstieg nicht lange dauert, bekomme ich ein Gefühl dafür, warum Pilgern und das Wort “steinig” zusammengehören. Die Gebäude wurden zwischen 1744 und 1751 im Barockstil erbaut. Den Weg zur Hauptkirche und wieder hinunter begleiten 24 Kapellen, in der die Geschichte Jesu erzählt wird, sowie 2 Kirchen und die Heilige Stiege. Am Fuße des Kalvarienberges steht die Statue “Schmerzmutter unter dem Kreuz”. 1951 wurde durch die kommunistische Regierung das Pilgern verboten. Die Anlage verfiel, Vandalismus und Kunstraub zerstörten zusätzlich vieles. 2007 wurde dieser Kalvarienberg in die Liste der 100 meistgefährdeten Denkmäler der Welt aufgenommen (World Monuments Fund). Die Renovierung dauert bis heute an.

2.Ziel – der Botanische Garten: Der Garten wurde Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt, um Forststudenten praktische Kenntnisse in der Pflege von Wäldern und exotischen Pflanzen zu vermitteln. Auf einer Fläche von etwa 7 Hektar beherbergt der Garten über 250 einheimische und exotische Pflanzenarten. Besonders bemerkenswert sind die Riesenmammutbäume (Sequoiadendron giganteum) und die Libanon-Zedern (Cedrus libani).

3.Ziel – ich spaziere weiter zum Tajch (Stausee) Vodárenská ( ☹ wieder steinig, aber nur eine ganz kurze Strecke) und genieße die Natur, plaudere mit einer Slowakin, die etwas deutsch kann und schaue den Fischen im Teich zu. Das Wasser aus den Tajchs wurde für den Bergbau verwendet, der zusammen mit den Sammelgräben ein ausgeklügeltes Wassermanagementsystem bildete – von 60 ursprünglichen Teichen gibt es noch 24.

3.Mai 2025 – Bergbau Freilichtmuseum – laut Plan gibt es auch einen Fußweg dorthin – ich starte und kurz nach dem neuen Schloss sehe ich die Markierung nicht mehr – ich schaue auf meinen Plan, da spricht mich ein älterer Herr an, der gerade vor dem Friedhof parkt und Blumen ausräumt. Mit Plan und Zeichensprache erkläre ich, wo ich hinwill – er zeigt mir den Weg, der aber schon wieder auf der Hauptstraße ohne Gehsteig verläuft – zum Glück sind es nur 10 / 11 Minuten.

Von hier gehe ich (wieder auf der Hauptstraße) zum Teich Klinger – auch ein sehr erholsamer Ort. Hier entdecke ich “meinen” Wanderweg wieder und gehe durch den Wald zurück zum Zentrum …… und wo komme ich heraus? Richtig! Beim Friedhof! Vielleicht hätte ich den Weg entdeckt, wenn mich der Mann nicht gleich angesprochen hätte – aber es zeigt wieder einmal, ob man Wegweiser zielgerichtet oder verwirrend oder gar nicht aufstellt.

Ich brauche eine Pause und heute hat das Teehaus (ehemaliger Klopfturm), das meine Tochter mir ans Herz gelegt hat, offen. Ich habe noch nie so viele Teesorten auf einmal in einer Karte und im Regal gesehen. Ich frage, ob ich innen ein paar Fotos machen darf und erzähle, warum ich ins Teehaus gekommen bin. Sie waren sehr interessiert und haben sich sehr über die Empfehlung gefreut.

Klopfturm (Teehaus) – Empfehlung von meiner Tochter: Durch das „Klopfen“ eines schweren Eichenhammers auf ein Holzbrett wurden die Bergleute zur Arbeit gerufen. Der Turm entstand 1681 und beherbergt heute eine Teestube (Čajovňa Klopačka), die türkischen Kaffee und 124 (!) Teesorten anbietet.

Gestärkt besuche ich die Evangelische Kirche. Die turmlose Kirche wurde in den Jahren 1796 bis 1798 nach den Vorgaben des Toleranzpatents von Joseph II. errichtet ….. und das Museum Bethlehem geht sich auch noch gut aus. Hier wird in einer beweglichen Krippenform aus Holz die Geschichte, das alltägliche Leben, der Bergbau eindrucksvoll und mit viel Liebe zum Detail dargestellt. Ich staune, staune, staune.

4.Mai 2025 – es regnet und ich genieße den Ruhetag, aktualisiere meine Reiseberichte, lese, höre ein Buch, häkle 😊

5.Mai 2025 – das Wetter ist noch immer eher regnerisch – ich besuche das Museum Kammerhof – gleich bei mir in der Nähe – quasi gegenüber. Das historische Gebäude wurde im 12. Jahrhundert erbaut und nach und nach erweitert. Die Ausstellung widmet sich dem gesamten Bergbau der Umgebung: Geologie, Karten, Beleuchtung, Werkzeuge, Transportmittel

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Bratislava, 22. bis 29. April 2025

Bratislava liegt im Westen der Slowakei an der wunderschönen Donau, nördlich der Stadt beginnen bereits die Karpaten – südlich der Stadt erstrecken sich noch die Ausläufer der Pannonischen Tiefebene. Einer meiner ersten Anlaufpunkte ist natürlich das Touristen-Informationszentrum in der Klobučnícka-Straße in der Nähe des Hauptplatzes. Ich hole mir den Stadtplan.

Ohne Donau kein Bratislava – die Donau ist auch heute noch wesentlicher Bestandteil des Alltags.

Die Kulturmeile erstreckt sich entlang des Flusses, wo man Museen, Galerien, historische Denkmäler und kulinarische Schmankerl entdecken kann.

Die Brücken von Bratislava sind nicht nur Verkehrsverbindungen zwischen den beiden Ufern, sondern auch Orte voller interessanter Geschichten. Die Alte Brücke, die den Straßenbahnen, Fußgängern und Radfahrern vorbehalten ist, bietet einen interessanten Ort zum Bummeln mit der Möglichkeit, sich hinzusetzen und den Blick auf die Donau und das Stadtpanorama zu genießen.

Die SNP-Brücke ist ein (von vielen) Wahrzeichen – das berühmte UFO-Restaurant bietet einen unvergesslichen Panoramablick auf die Stadt.

Quellen meines Wissens 😊 : Geschichte von Bratislava | BratislavaGuide.com / Kultur und Geschichte | Über die Stadt | Visit Bratislava / web steiner – Bratislava für Bratislover, August 2016 / Kultur und Geschichte | / About City | Besuchen Sie Bratislava

Ich starte am Dienstag, den 22. April 2025, meine Reise und fahre mit dem Zug zuerst nach Wien und von dort weiter mit dem Zug nach Bratislava, Bahnhof Petržalka, von dort mit dem Bus 93 zum Bahnhof Hlavná Stanica (Hauptbahnhof) – von dort sind es über viele Stufen nur vier Minuten zu meinem Appartment Villa Bea. Zuerst denke ich mir ja, es schaut schon ein bisschen komisch aus, aber als ich drinnen bin, steht ich in einem wundervollen Garten – das Appartement ist auch bestens ausgestattet, Kaffee und Tee liegen zur Begrüßung bereit. Die vorbeifahrenden (und teilweise quietschenden) Züge stören mich nicht – weder am Tag noch in der Nacht. Ich mache eine kurze Pause und erkunde dann ein bisschen mein nahes Umfeld – bis zur Altstadt sind es zirka 1,2 Kilometer (laut Verkehrsschild), gleich ums Eck ist das Technische Museum ….. und sehr spektakulär ein Haus, das schon vor vielen Jahren ausgebrannt sein dürfte und aus dem die Bäumchen wachsen und der Mörtel und die Ziegel bröckeln.

April 2025 – das Wetter ist gut, nicht zu heiß, etwas windig, mein Rucksack mit Jause und Getränk gepackt und die Nikon “schussbereit”. Von der Villa Bea aus gehe ich die Zabotova entlang, dann kurz die Sancová bis zur großen Kreuzung, wo die Hauptstraße Stefanikova in Richtung Präsidentenpalast und dann weiter in die Altstadt führt. Bevor ich zum Präsidentenpalast komme, schaue ich mir den dazugehörigen Park an.

…..nun aber durch die Altstadt schlendern ………… der Michalska-Turm, gleich daneben das kleinste Haus von Bratislava, wunderbare Häuser, herrliche Plätze, Cafés, Skulpturen, Brunnen, Innenhöfe (z. B. in der Ursulinska Ulican – da geht man durch drei Innenhöfe und kommt beim ….. wieder heraus = in diesem Haus wurde am 26.12.1805 der Pressburger Frieden geschlossen). Ich stärke mich Schokocafe Maximilian am Rathausplatz – sehr guter Kaffee und eine richtig gute Torte 😊 !

An der Station / Platz Nám. L. Stùra und somit an der Donau angekommen. Ich spaziere weiter Richtung Brücke mit UFO. Bei der Brücke biege ich wieder in die Altstadt ab. Ich will nun zum Horsky Park (Bergpark) – vorher geht es jedoch noch über eine kleine Schleife bei der Oper und beim „Man at work“ vorbei. Interessante Streetart entdecke ich bei einer Unterführung für Fußgänger.

In Bratislava gibt es sehr viele Friedhöfe, bei einem (Cintorìn Kozia brána) komme ich vorbei und schau natürlich hinein: Der Friedhof am Ziegentor ist ein evangelischer Friedhof im historischen Teil von Bratislava. Der heutige Standort wird durch die Straßen Palisády, Šulekova und Bradlianska bestimmt.

Es ist sehr warm und ich freue mich nun auf den wundervollen Bergpark – hier gibt es viele Spazierwege im Wald und ich glaube kaum, dass ich direkt in Bratislava bin.

24.April 2025 – ich hole meine Freundin vom Busbahnhof ab – das Wetter ist heute nicht mehr so schön, kalt, wolkig, sehr starker Wind – ich gehe zu Fuß zum Bahnhof und sammle weiter wundervolle Eindrücke. Wir freuen wir uns auf drei Tage gemeinsames Erkunden von Bratislava, auf kulinarische Genüsse und auf Zeit zu zweit. An der Donau genießen wir die Sonne und in einem Café-Restaurant stärken wir uns mit Baileys-Cappuccino, einem Stück Tore und einer riesigen Portion Waffeln (4 Stück) mit vielen guten Beeren. Das war richtig gut und ausgiebig! Dann schlendern wir noch ein bisschen durch die Altstadt.

25.April 2025 -weil es immer wieder regnet, genießen wir für eine Stunde (eigentlich nur 40 Minuten, weil 20 Minuten machen wir Pause auf der Burg) die Fahrt im Retro-Bus. Hier erfahren wir schon Bekanntes aber auch Neues über Bratislava und die Slowakei. In der Slowakei lassen viele große Konzerne ihre Autos produzieren und setzen auf die gut ausgebildeten Facharbeiter im Land. Die Landwirtschaft ist jedoch bereits seit der kommunistischen Herrschaft der Industrie untergeordnet – es wird nur ein Drittel der möglichen Anbaufläche bewirtschaftet. Hauptwirtschaftszweig sind die Dienstleistungen und somit natürlich der Tourismus.

Kaffee (Tee oder war es Limonade?) und Kuchen nehmen wir heute im ENJOY-Bistro zu uns, das Café-Bistro ist direkt in der Straße vom Michaeler-Tor zum Zentrum der Altstadt und können wir nur empfehlen. Nachdem wir uns gestärkt haben, spazieren wir noch zur „Blauen Kirche“.

26.April 2025 – es soll sich heute das Wetter bessern – leider erst am Nachmittag ………………. – nach längerer Suche – dabei entdecken wir den „Man at work“ ganz alleine 😊 – entscheiden wir uns, im MONDIEU zu frühstücken – von diesem Lokal gibt es gleich 5 in Bratislava! Wir fahren mit dem Bus zur Burg Devin – und das muss hier einmal gesagt werden, die Busse und Straßenbahnen in Bratislava (Zone 100 und 101) fahren alle paar Minuten. Der Bus zur Burg fährt alle 15 Minuten (= Zone 101) ………. und es regnet nicht mehr, nur ab und zu kurze „Niesler“.

Da gerade die „Bratislaver Tage“ sind, bezahlen wir für den Eintritt nur 2 statt 8 Euro. Ich bin immer wieder fasziniert und beeindruckt, welche baulichen Meisterleistungen vor hunderten Jahren von Menschen erbracht wurden. Die Aussicht von der Burg ist sensationell – man schaut in die Weite des Landes, auf die Donau, auf die March.

…….. und endlich scheint wieder die Sonne ………

27.April 2025 – ich bin wieder allein unterwegs. Mein heutiges Hauptziel ist die Gedenkstätte Slavin. Es ist sonnig und heiß. Der Ausblick von Slavin ist wieder herrlich – das Thema der Gedenkstätte weniger: „Das gigantische slawische Kriegerdenkmal ist von einem Großteil der Stadt aus sichtbar. Auf einem Hügel mit Blick auf die Burg erinnert es an die Befreiung der Stadt durch die Rote Armee im April 1945. Es ist auch ein Friedhof für 6.845 sowjetische Soldaten, die während der Kämpfe um die Stadt und die umliegende Region in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs gefallen sind. Die Größe des Denkmals ist beeindruckend: Der zentrale Obelisk ist mehr als 39 Meter hoch und wird von einer 11 Meter hohen Statue (von Alexander Trizuljak) gekrönt, die einen siegreichen sowjetischen Soldaten darstellt, der eine Fahne trägt.“

Beim Zurückgehen in die Stadt über (Um)wege ☹ sehe ich doch wieder interessante, schöne und vergängliche Eindrücke von Bratislava. Ich besuche auch den Platz der Freiheit, den haben wir bei der Bustour gesehen und erklärt bekommen: 1980 wurde der ganze Platz in einen Park umgewandelt; im Zentrum befindet sich ein Springbrunnen namens Druzba (Freundschaft). In der Mitte des Springbrunnens befindet sich eine Lindenblüte aus rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von 9 Metern, ein slawisches Symbol. ……. auch beim Gebäude des Slowakischen Rundfunks gehe ich vorbei, seit der Bustour weiß ich auch, was es mit diesem Haus auf sich hat: „Diese „umgekehrte Pyramide“ ist sehr interessant aus der architektonischen Sicht. Mit vollem Recht ist sie der Träger des Titels „Gebäude des Jahrhunderts in der Slowakei“ in der Kategorie Gesellschaftsbauten. Die Gesamthöhe des Gebäudes einschließlich Antenne beträgt 80 Meter.“

28.April 2025 – der Himmel ist strahlend blau und die Sonne strahlt – mein letzter Tag in Bratislava „gehört“ der Burg: “Die imposante Burg befindet sich auf einem Felsen 85 Meter über dem linken Ufer der Donau. Der Burgberg ist wegen seiner strategischen Lage seit der Steinzeit besiedelt worden. Die ersten bekannten Siedler waren die Kelten, später die Germanen und Römer, Slawen und Magyaren. Der letzte große Umbau der Burg war im 18. Jahrhundert, als hier eine prachtvolle herrschaftliche Barockresidenz mit geschmacksvollen französischen Gärten errichtet wurde. Im Jahr 1811 fiel das ganze Burgareal einem großen Brand zu Opfer und wurde seinem Schicksal überlassen. Die Generalsanierung wurde dann erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veranlasst.“